Hillerse. Die Aktion Fischotterschutz und der Angelsportverein Hillerse setzen Naturschutzmaßnahmen um.

Die Oker flussabwärts von Hillerse ist zum Teil begradigt und stark verändert. Auf einem circa 325 Meter langen Gewässerabschnitt begleiten nicht standortgerechte Gehölze, steile Ufer und eine mobile Sandfracht, die den natürlichen Kiesanteil in der Sohle überlagert, das Fließgewässer, wie der
Verein Aktion Fischotterschutz mitteilt.

Barben-Projekt der Aktion Fischotterschutz

Um diesen Gewässerabschnitt ökologisch aufzuwerten, initiierten die Aktion Fischotterschutz und der Angelsportverein (ASV) Hillerse eine Naturschutzmaßnahme. Hierbei wurde ein Abschnitt von 100 Metern Länge über das Barben-Projekt der Aktion Fischotterschutz finanziert und ein Abschnitt von 225 Metern über die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung und den Landkreis Gifhorn.

Strömungs- und Lebensraumvielfalt im Gewässerbett erhöhen

Ziel war es, das überdimensionierte Gewässerprofil partiell einzuengen, sodass der natürliche Kiesanteil freigespült wird. Durch das Einbringen natürlicher Strukturen sollte die Strömungs- und Lebensraumvielfalt im Gewässerbett erhöht werden. Lenkbuhnen aus Kies und Stammholz engen nun das Gewässerbett partiell ein und erhöhen die Fließgeschwindigkeit. Grundschwellen aus Kies und einzelne Kiesbetten stabilisieren die Sohle und bilden Laichhabitate für kiesliebende Fischarten. Totholzelemente wie Wurzelstubben und Raubäume schützen das Ufer und bilden wichtige Unterstände für die Fischfauna und Lebensraum für verschiedene Gewässerlebewesen. Mit rund 700 Tonnen Kies wurde wieder natürliches Hartsubstrat in die Oker eingebracht. Kiesbänke sind für viele Fischarten wie die Barbe wichtige Laichhabitate. Gleichzeitig bildet das Kieslückensystem Lebensraum für unzählige Insektenlarven. Zusätzlich wurde die Vernetzung von Aue und Gewässer verbessert.

„Projekt ist wichtiger Baustein strukturverbessernder Maßnahmen in der Oker“

„Es ist schön zu sehen, wie natürlich die Oker nun fließt, und dass durch die gute Zusammenarbeit mit dem ASV Hillerse, durch die Unterstützung vom Unterhaltungsverband, der Behörden und der Flächeneigentümer viel erreicht werden kann“, erläuterte Anke Willharms von der Aktion Fischotterschutz. „Das Projekt ist ein weiterer wichtiger Baustein in der konsequenten Fortführung strukturverbessernder Maßnahmen in der Oker und der Nebengewässer“, so Gewässerwart Maik Peschke. Seit 2014 führt der ASV Hillerse entsprechende Maßnahmen an und in der Oker durch.