Wenn sich die komplette Büroarbeit plötzlich durch winzige Kupferleitungen schieben muss, dann ahnt man, wie wir digital hinterherhinken.

Als der Landkreis Gifhorn vor einiger Zeit die ersten Planungen für den Glasfaserring aufstellte und dies damit begründete, dass ein ultraschnelles Internet existenziell für die heimische Wirtschaft sei, hatte ich eher im Kopf, dass die Bevölkerung die Leitungen wohl vor allem mit Netflix rund um die Uhr in 4K-Qualität nutzen wird. Also: Millionen Euro für den Spaß. Seit wenigen Tagen denke ich anders darüber – seitdem ich im Home-Office arbeite, und zwar aus einem der sogenannten weißen Flecken heraus. Wenn sich die komplette Büroarbeit plötzlich durch winzige Kupferleitungen schieben muss – in unserem Fall mit weniger als 5600 Bit/s (man beachte das fehlende M!) – dann ahnt man, wie wir digital hinterherhinken. Wenn ich für Sie an der Zeitung von Morgen arbeite und den Landrat per Videokonferenz interviewe, muss ich der Jugend im Haus schon mal den Streaming-Hahn zudrehen (schon wieder eine Beschränkung in Corona-Zeiten). Aber Rettung naht: Das Giffinet ist bestellt, für den nächsten Shutdown wären wir dann gerüstet.