Es gibt kaum eine bessere Wertanlage als ein eigenes Grundstück, ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung.

Jaja, das liebe Geld. Es hat in gewisser Weise diese Woche auch publizistisch dominiert – vom Grundstücksmarktbericht am Montag bis hin zur Forderung der Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, dass der Landkreis den Kommunen 20 Millionen Euro zurückzahlen soll. Klar ist, es gibt kaum eine bessere Wertanlage als ein eigenes Grundstück, ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung. Das gilt umso mehr nach einem Blick auf die Aktienmärkte in dieser Woche. Da sind binnen Tagen Milliarden Dollar oder Euro verbrannt worden. Und Kleinanleger dürften da schon mal etwas unruhig geworden sein. Immobilienbesitzer hingegen schlafen im Landkreis Gifhorn seit rund zehn Jahren ruhig. Der Wert ihres Eigentums steigt und steigt und steigt. Jungen Familien, die erst bauen wollen, gefällt das hingegen weniger. Einzig die günstigen Hypothekenzinsen sind auf ihrer Seite. Und so ist die Nachfrage nach Bauland auch unverändert groß. Doch schon jetzt steht der Landkreis Gifhorn in puncto Bodenversiegelung landesweit an der Spitze. Mehr Bauland heißt auch immer weniger Natur – und die kann man auch mit lieblosen Ersatzmaßnahmen nicht zurückkaufen. Ganz tragisch im Umgang mit Geld endete die Glücksspielsucht eines Lehrers. Ihn verurteilte das Amtsgericht in dieser Woche, weil er in insgesamt 31 Fällen Geld vom Schul-Konto veruntreut hatte. Das zeigt, welche Gefahren im Glücksspiel lauern. Das hat mit ein bisschen Zocken nichts mehr zu tun. 16 Monate auf Bewährung lautete das Urteil.

Mächtig Streit gab es in Isenbüttel um die Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer. 364.850 Euro sollen so zusätzlich in die Gemeindekasse gespült werden. Tja, diese Möglichkeit hat der Landkreis Gifhorn nicht. Für ihn ist die Kreisumlage das wesentliche Instrument zur Finanzierung. Gezahlt wird sie von den kreisangehörigen Gemeinden und Samtgemeinden. In diesem Jahr sind es fast 88 Millionen Euro. „Zu viel“ sagt die Opposition von Bündnis 90/Die Grünen. Sie haben in dieser Woche den Landkreis aufgefordert, den Kommunen 20 Millionen Euro zurückzuzahlen. Der Antrag hat es in sich und sollte von der Mehrheitsgruppe aus CDU, SPD und Unabhängigen nicht einfach nur abgebügelt werden, wie das sonst bei Anträgen der Grünen üblich ist. Und die Zahlen, die sie zusammengetragen haben, bergen durchaus politische Sprengkraft. Warum sind darauf eigentlich die hauptamtlichen Bürgermeister nicht gekommen? Sie sind ja schließlich die Zahlmeister. Okay, dass eine Rückzahlung rein rechtlich nicht möglich ist, hat der Landkreis schon klargestellt. Und sollte eine Senkung der Kreisumlage über einen Nachtrag nicht möglich sein, dann eben im Etatentwurf 2021.