„Obwohl das Bauhaus die Provinz nicht scheute, ist es bis Gifhorn nie gekommen.“

Obwohl das Bauhaus die Provinz nicht scheute, ist es bis Gifhorn nie gekommen. So hat der Landkreis im Jubiläumsjahr der 1919 gegründeten Kunstschule kein Objekt vorzuweisen, an dem deren Idee und Wirkung kristallisieren könnten. Und die Gedankenwelt? Das Bildungszentrum des Landkreises ist mit dem Jahresthema „Leben 1.0“ ins Virtuelle abgehoben. Mit seinen Maximen „Kunst und Handwerk“, alsbald entwickelt zu „Kunst und Technik“, wirkt das Bauhaus geerdeter. Seine Bedeutung für Gifhorn? Selbst wenn einzuräumen ist, dass der Stil der Designer von Anni Albers bis Wilhelm Wagenfeld bis heute polarisiert; wenn zu konzedieren ist, dass die meisten ihrer Entwürfe dem Ziel entrückt sind, gestalterischen Anspruch für viele erst einmal finanziell zugänglich zu machen: Die Bauhaus-Maxime sollten wir im Hinterkopf behalten. Das Einfache sorgfältig zu machen. Im Alltäglichen Praxistauglichkeit und Ästhetik zu vereinen. Was das mit Gifhorn 2019 zu tun hat? Nun ja, wird hier nicht gerade sehr viel gebaut?