„Die Gewerbetreibenden bieten Kunden einen zusätzlichen Anreiz, zu ihnen zu kommen, und fördern damit gleichzeitig emissionsarme Mobilität.“

Ein ungewohnter Anblick für mich: Gleich vier Elektro-Autos fuhren am Samstag auf dem Parkplatz des Edeka-Marktes in der Konrad-Adenauer-Straße in Gifhorn an mir vorbei, fast hintereinander weg. Das war kein Zufall, denn die Fahrer der rein mit Strom angetriebenen Fahrzeuge – übrigens alle vier Volkswagen mit Gifhorner Kennzeichen – hatten ein bestimmtes Ziel: Sie wollten die neue, kostenlose Ladestation des Supermarktes ausprobieren. Das ist genau das richtige Konzept, wie ich finde: Die Gewerbetreibenden bieten Kunden einen zusätzlichen Anreiz, zu ihnen zu kommen, und fördern damit gleichzeitig emissionsarme Mobilität. Gleichzeitig kommt dort eine Ladestation zum Einsatz, die – außer für den Strom – keine Kosten verursacht, weil sich der Betreiber nicht für Mikropreise mit aufwendigen Messeichungsprozeduren und Abrechnungssystemen beschäftigen muss. Das heißt ja nicht, dass das Stromtanken kostenlos ist: Wer nur zum Laden kommt, muss eben auch Parkgebühren zahlen. Der plötzliche Andrang am Samstag zeigt: Dieses Konzept geht auf. Es zeigt aber auch: Die zwei neuen Ladepunkte sind jetzt schon zu wenig! Vorbei sind die Zeiten, in denen sich an Ladestationen Spinnenweben sammeln konnten. Die Anlagen in der Gifhorner Innenstadt sind an einigen Tagen dauerbesetzt, insbesondere vormittags. Und wenn der Autokonzern in der Nachbarstadt in wenigen Monaten seine neue I.D.-Modellreihe startet (von der sicherlich auch einige Autos per Mitarbeiter-Leasing von Gifhornern bestellt werden), dürfte es eng werden auf Parkplätzen wie an der Konrad-Adenauer-Straße.