Isenbüttel. Taucher suchen sie am Mittwochnachmittag im Elbe-Seitenkanal. Ein Passant findet sie später aber im Wald liegend.

Eine große Suchaktion von Polizei und Rettungskräften sorgte am Mittwochnachmittag für Aufsehen an der K 114 bei Isenbüttel auf Höhe des Elbe-Seitenkanals. Eine vermisste Gifhornerin wurde gesucht – und letztlich gefunden.

Das Aufgebot an Einsatzkräften war groß: Allein die Wehren aus der Samtgemeinde Isenbüttel seien mit rund 30 Aktiven im Einsatz gewesen, sagte Einsatzleiter Andreas Schmidt. Ein Polizeihubschrauber flog den Kanal zwischen Osttangente und Tankumsee auf und ab. Auf dem Parkplatz westlich der Kanalunterführung sammelten sich sechs Feuerwehrfahrzeuge mit zwei Rettungsbooten der Wehren aus Isenbüttel und Calberlah, zwei Rettungswagen, ein Notarztwagen, zwei Polizei-Streifenwagen, ein Wagen der DRK-Schnelleinsatzgruppe und ein Fahrzeug der Wolfsburger Berufsfeuerwehr.

Letzteres leitete die Polizei über die Auffahrrampe am Tankumsee auf die Uferböschung des Kanals – der Transporter enthielt die Ausrüstung für die beiden Taucher, die sich am Ufer bereithielten. „Ich hoffe, dass die Schiffe bald durch sind, dann können wir mit den Tauchern loslegen“, so Schmidt.

Frau versteckt sich im Gebüsch

Die Rettungskräfte suchen mit einem Großaufgebot nach einem Mensch im Elbe-Seitenkanal.
Die Rettungskräfte suchen mit einem Großaufgebot nach einem Mensch im Elbe-Seitenkanal. © BZV | Reiner Silberstein

Die genauen Hintergründe erklärte Gifhorns Polizeisprecher Thomas Reuter vor Ort: „Die 45-jährige Frau wird seit etwa 9 Uhr vermisst.“ Ihr Ehemann habe dann gegen 12.50 Uhr ihren Wagen auf besagtem Parkplatz gefunden – mit steckendem Schlüssel. Am Kanalufer lagen ihre Schuhe. „Alles hier und die Vorgeschichte deuten auf einen Suizid hin“, sagte Reuter.

Seelsorge

• Haben Sie suizidale Gedanken, oder haben Sie diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Hilfe bietet in jeder Region die Telefonseelsorge. Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter http://www.telefonseelsorge.de. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/adressen/.

Der Polizeihubschrauber Phoenix aus Hannover suchte mit verschiedenen Sensoren nicht nur das Wasser ab, sondern auch die nähere Umgebung. Kurz vor Einbruch der Dämmerung wollte die Polizei die bis dahin erfolglose Suchaktion schon abbrechen.

Doch dann wendete sich das Blatt: Ein Passant entdeckte die Frau gegen 16.50 Uhr im nahe gelegenen Wald, sie lag hinter einem Gebüsch versteckt. „Sie lebt, aber ist stark unterkühlt und nicht vernehmungsfähig“, so Reuter. So wurde zunächst ins Klinikum gefahren.

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