Gifhorn. Das Heiztechnikunternehmen Stiebel Eltron will am Conti-Standort Gifhorn Wärmepumpen bauen. Das sind die Gründe dafür.

Nun ist es amtlich: Das Heiztechnikunternehmen Stiebel Eltron übernimmt Teile der Produktions- und Funktionsflächen des bisherigen Continental-Standortes Gifhorn. Die entsprechenden Verträge wurden jetzt am Hauptstandort des Unternehmens in Holzminden unterschrieben. Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich, der SPD-Landtagsabgeordnete Philipp Raulfs und Landrat Tobias Heilmann freuen sich über den nächsten Schritt. Bundestagsabgeordneter Hubertus Heil hält den Einstieg von Stiebel Eltron für ein „schönes Weihnachtsgeschenk für Stadt und Landkreis Gifhorn und insbesondere für die Beschäftigten von Continental.“

Stiebel Eltron will in Gifhorn Wärmepumpen-Module produzieren

Schrittweise übernimmt Stiebel Eltron bis Ende 2027 Teile der bestehenden Infrastruktur und will dort Wärmepumpen-Innenmodule produzieren. Ziel ist dabei auch, möglichst vielen der dort bisher beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Firma Continental bei entsprechender Qualifikation eine nachhaltige Beschäftigungsperspektive aufzuzeigen. Zuletzt war von rund 300 Stellen die Rede.

Auch wenn die Nachfrage nach Wärmepumpen vor dem Hintergrund der politischen Diskussionen rund um die Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und die immer noch unklare neue Förderkulisse in Deutschland aktuell eingebrochen ist, geht Kai Schiefelbein, Vorsitzender der Geschäftsführung von Stiebel Eltron, von auf lange Sicht stark steigenden Bedarfen nach umweltfreundlichen Wärmepumpenheizungen aus: „Die Wärmepumpe wird den Gaskessel als Standard-Heizsystem ersetzen. Sie ist zentrales Element für eine erfolgreiche Wärmewende, die ja nicht nur in Deutschland, sondern weltweit passiert. Deswegen sind Investitionen in den Kapazitätsaufbau richtig und wichtig.“

Mit den vorhandenen Gebäuden könne am Standort Gifhorn deutlich schneller eine Produktion aufgebaut werden, als wenn an anderer Stelle neu gebaut werden müsse. „Darüber hinaus freuen wir uns über die Chance, qualifizierte Arbeitskräfte, die bisher für Continental gearbeitet haben, möglicherweise für uns gewinnen zu können“, so Schiefelbein.

Früh- und Normalschicht verlassen das Gifhorner Continental-Werk nach der Betriebsversammlung, auf der das bevorstehende Ende des Standorts bis Ende 2027 bekannt gegeben wurde.
Früh- und Normalschicht verlassen das Gifhorner Continental-Werk nach der Betriebsversammlung, auf der das bevorstehende Ende des Standorts bis Ende 2027 bekannt gegeben wurde. © FMN | Christian Franz

„Die tiefgreifenden Veränderungen in allen Industrien lassen sich nur gemeinsam bewältigen“, ergänzt Ariane Reinhart, Continental-Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit. „Ich freue mich daher sehr, dass wir im Rahmen unserer Initiative ‚Von Arbeit in Arbeit‘ mit Stiebel Eltron ein Unternehmen gewonnen haben, das unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Gifhorn neue Beschäftigungsperspektiven bieten kann.“

Gifhorner Landtagsabgeordneter: Keiner darf auf der Strecke bleiben

Der SPD-Landtagsabgeordnete Philipp Raulfs dazu: „Ich freue mich, dass jetzt auch die Verträge durch Stiebel Eltron unterzeichnet sind. Für die Beschäftigten ergibt sich so eine Perspektive, weiterhin in Gifhorn arbeiten zu können. Nun geht es noch um das Thema Qualifizierung, sodass keiner auf der Strecke bleibt. Gemeinsam müssen wir weiterhin alles daran legen, die Arbeitsplätze hier zu halten.“