Gifhorn. Was ist von der einst gut frequentierten Bahnlinie durchs Ohretal geblieben? Diese und viele weitere Fragen werden in dem Buch beantwortet.

  • Das Historische Jahrbuch wird von Landrat Tobias Heilmann herausgegeben
  • Das Buch befasst sich mit 300 Jahre alten Geschichten aus dem Landkreis Gifhorn
  • Das Jahrbuch knüpft an den Gifhorner Kreiskalender an

Der Verkauf der neuen Ausgabe des Historischen Jahrbuchs der Reihe „1885 – Geschichten aus der Geschichte des Landkreises Gifhorn“ hat begonnen. Das von Landrat Tobias Heilmann herausgegebene, 132 Seiten starke Buch mit Beiträgen zahlreicher in der Heimatforschung aktiven Autorinnen und Autoren ist für 12 Euro in den Buchhandlungen sowie direkt beim Calluna-Südheide-Verlag unter www.calluna.media erhältlich, heißt es in einer Pressemitteilung des Verlags.

Wozu dienten die beiden Scheunenfunde aus massiver Eiche? Warum führt ausgerechnet der kleine Ort Ohof ein Posthorn im Wappen? Was ist von der einst blühenden Bahnlinie durchs Ohretal geblieben? Wie kam es dazu, dass die Wittinger ihr Geschenk für den Herzog erst mit dreimonatiger Verspätung überreichten? Weshalb mussten zwei mannshohe Grabplatten aus Sandstein auf jahrelange Wanderschaft gehen, bevor ihre buchstäblich bewegte Geschichte endlich endete? Hat es im Isenhagener Hexenhaus wirklich gespukt? Und wer hätte gedacht, dass Recycling vor fast 300 Jahren so selbstverständlich war, wie es in Zukunft sein sollte? All diese und noch viele weitere spannende Fragen beantworten die Beiträge in der neuen Ausgabe des historischen Jahrbuchs, das seit 2021 nahtlos an die Reihe der Gifhorner Kreiskalender anknüpft.

Heilmann: Dieses Jahrbuch ist „kein normales“ Geschichtsbuch

Besonders interessant seien für ihn die persönlichen Lebenserinnerungen, schreibt Landrat Tobias Heilmann in seinem Vorwort. „Durch sie wird Geschichte lebendig und farbig, und wir erfahren aus erster Quelle, wie der Alltag der Menschen in früherer Zeit aussah.“ So etwas könne ein „normales“ Geschichtsbuch, das wichtige Jahreszahlen und bedeutende Ereignisse in den Vordergrund stelle, nicht leisten. Manche dieser persönlichen Geschichten, so der Herausgeber, „erzählen ergreifend von Krieg und Flucht, vom Ankommen und Einleben in der neuen Heimat und mahnen uns zum Frieden.“ Andere dieser Geschichten veranschaulichten uns das einst entbehrungsreiche Leben auf dem Land, „das aber durchaus auch seine heiteren Seiten hatte“. So wird in der neuen 1885-Ausgabe beispielsweise von der faszinierenden Strahlkraft des „magischen Auges“ in Opas Radio und vom aufregenden ersten Telefongespräch am Fernsprecher im Dorfgasthof erzählt.

Bereichert werden die Geschichten durch eingestreute Gedichte und Anekdoten in hoch- und plattdeutscher Sprache.