Gifhorn. Unter dem Motto „Was‘ los, Deutschland!?“ sollen junge Menschen für den Umgang mit menschenverachtenden Meinungen sensibilisiert werden.

Mit einer Vernissage wurde am Montag im Gifhorner Rathaus die Wanderausstellung „Was‘ los, Deutschland!?“ eröffnet. Sie richtet sich insbesondere an jungen Menschen, die unterstützt werden sollen, populistischen und menschenverachtenden Meinungen sowie Ideologien entgegenzutreten. Initiator der Ausstellung ist die Polizeiinspektion Gifhorn.

„Unter dem Arbeitstitel ,Demokratische Resilienz - Polizeischutz für die Demokratie‘ hat sich die niedersächsische Polizei aufgemacht, mit verschiedenen Veranstaltungen nach innen und außen das demokratische Bewusstsein der Menschen zu stärken“, erläutert Liane Jäger, vom Präventionsteam der Polizeiinspektion (PI). Die erfolgreiche Wanderausstellung der politischen Jugendbildung mit einem Parcours durch die Islamdebatte soll dabei ein Impulsgeber sein.

Aufgegriffen werden vor dem Hintergrund des deutschen Islamdiskurses unter anderem Themen wie antimuslimischer Rassismus, Islamismus, Antisemitismus und Zivilcourage. „Es geht auch darum, populistischen Verlocken entgegenzuwirken“, sagt PI-Leiter Oliver Meyer. Seit 2018 tourt die Ausstellung durch Deutschland und greift Alltägliches aus dem Leben junger Menschen auf. „Sie wurde gemeinsam mit jungen Muslimen in Deutschland entwickelt“, erklärt Liane Jäger.

Die Beauftragte für Jugendarbeit freut sich über 17 Schulklassen und Gruppen aus Gifhorn, die sich bislang zu den 90 Minuten langen Führungen angemeldet haben. Doch sei bei der Kapazität noch Luft nach oben vorhanden und wer noch teilnehmen möchte, könne sich unter der Mailadresse wanderausstellung@pi-gf.polizei.niedersachsen.de anmelden. Das Angebot gelte für Gruppen ab zehn Personen, aber auch der Einzelbesuch sei jederzeit zu den normalen Öffnungszeiten des Gifhorner Rathauses möglich.

„Wir verstehen uns als Impulsgeber“, sagt der PI-Leiter. Dies gelte für den öffentlichen Bereich ebenso wie intern. Obwohl seine PI sehr gut aufgestellt sei „und es wenige bis keine Anfeindungen Richtung Rassismus gibt, beschäftigen wir uns trotzdem intensiv mit dem Thema“. Unter anderem gibt es bei der Polizei drei Demokratiepaten, der Chef höchstselbst sowie Mathias Luzius und Alexander Iwasinski. Zudem ist Bülent Ates Anwärter auf diese Funktion.

Die Ausstellung kostet 3.000 Euro und wird finanziert von Stadt und Landkreis Gifhorn sowie dem Präventionsbündnis für ein friedliches Gifhorn und der Stiftung Mercator. Der Besuch ist kostenfrei.