Gifhorn. Die Geräte sind veraltet und die Wartungsverträge laufen aus. Darum sollten sich schnelle Autofahrer aber nicht zu früh freuen.

Abgeblitzt und ausgedient? Der Landkreis lässt im kommenden Jahr sieben Starenkästen an den Hauptverkehrsstraßen demontieren. Aber nicht etwa, weil sie kaputt oder weil sie nicht mehr benötigt würden: Zum Ende des Jahres laufen die Wartungsverträge aus.

Betroffen sind die Blitzer an der Bundesstraße 4 bei Meinholz, Gifhorn (Heidland) und Wichelnförth, an der B 214 Meinersen/Ohof Nord und Süd, an der L 320 bei Vollbüttel und an der L 292 in Isenbüttel. „Für die alte Technik gibt es keine Ersatzteile mehr“, verkündete Tanja Kreutzberg vom Kreis-Fachbereich Ordnung/Verkehrswesen dem Verkehrsausschaus am vergangenen Donnerstag. Denn der älteste Kasten von den sieben sei mehr als 20 Jahre alt.

Alte Blitzer dürfen bald nicht mehr geeicht werden

Aus diesem Grund liefen die Wartungsverträge für diese Blitzer zum Ende des Jahres aus. Das heißt: Erleidet danach eins der Geräte einen Defekt, wäre es auch gleich das endgültige Aus. Eine Neubeschaffung kann dann dauern. Auch ohne Ausfallerscheinungen dürften die Kästen ein Jahr später auch schon nicht mehr geeicht werden, müssten ohnehin ausgemustert werden. Weil der Landkreis darauf nicht warten will, laufen schon jetzt die Ausschreibungen für Neubeschaffungen. Kreutzberg: „Dann können wir vielleicht schon Mitte November die Zuschläge erteilen. Der Austausch gegen die neue Technik erfolge dann wohl zum 1. Juli.

Vertragstechnisch geht der Landkreis dabei neue Wege wie schon beim Austausch von Starenkästen vor drei Jahren: Waren die alten Blitzer noch Eigentum des Kreises, werden die neuen quasi geleast: Der künftige Dienstleister stellt eigene Geräte auf und wartet sie - zunächst für fünf Jahre mit Option auf Verlängerung. Im Haushaltsplan für 2024 stehen dafür erst einmal 310.000 Euro zur Verfügung. Ob dieser Betrag als Jahreskosten bleibt, werde sich nach der Ausschreibung zeigen, sagt Kreutzberg. Verglichen mit den bisherigen Gesamtausgaben kämen die neuen Blitzer dem Kreis vermutlich nicht teurer zu stehen als die alten.

Die Starenkästen spülen mehr Geld in die Kasse, als sie kosten

Von Kosten braucht eigentlich ohnehin niemand sprechen, eher von Einnahmen. Denn nach wie vor spülen die insgesamt 32 Starenkästen des Kreises mehr Geld in die Kasse, als sie kosten: Kreutzberg rechnet mit 2,3 Millionen Euro im nächsten Jahr allein aus den Bußgeldern wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen. Weitere 0,8 Millionen Euro sollten wegen anderer Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr ins Geldsäckel kommen.

Die meisten Einnahmen erzielt der Landkreis weiterhin an der Bundesstraße 4, sagt Kreutzberg: „Wichelnförth war auch 2022 wieder Spitzenreiter mit rund 7000 Blitzauslösern.“ Die Zeiten des mageren Corona-Straßenverkehrs seien vorbei: „Wir sind wieder auf dem alten Niveau, was die Bußgelder betrifft.“ Die bundesweiten Bußgelderhöhungen seien in der Statistik dagegen nicht erkennbar.