Wittingen. Aufgabe der Engagementlotsen ist es, andere Menschen in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit zu unterstützen. Das Land übernimmt die Ausbildungskosten.

Andere aktivieren und in ihrer ehrenamtlichen Arbeit unterstützen – das ist die Aufgabe von Engagementlotsen und -lotsinnen. Sie fördern das bürgerschaftliche Engagement in ihrer Kommune und arbeiten eng mit kommunalen Vertretern und Vertreterinnen zusammen. Sie sind Ansprechpartner für alle Aktiven im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements in ihrem Ort. Das gelingt vor allem über zwei Schlüsselqualifikationen: Kommunikation und Vernetzung.

Der Landkreis Gifhorn hat 2023 erstmals als eine von vier niedersächsischen Kommunen den Zuschlag erhalten und konnte Engagierten den Bildungsurlaub anbieten – die Qualifizierung als Engagementlotse. Es handelt sich um ein Programm der Freiwilligenakademie Niedersachsen, das vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung gefördert wird. „So setzen wir ein weiteres Zeichen, um die Engagierten vor Ort zu stärken. Es wäre klasse, wenn die Vernetzung miteinander so noch einen ganz neuen Stand erreichen kann“, fasst Tobias Heilmann, Landrat des Landkreises Gifhorn, zusammen.

Es sollen vor allem Menschen angesprochen werden, die viele Kontakte in ihrer Stadt oder Gemeinde haben und denen eine Mentoren- oder Multiplikatorentätigkeit Spaß bereitet. In Zusammenarbeit mit den Kommunen werden unter dem Dach der Freiwilligenakademie Niedersachsen pro Jahr bis zu 75 Personen zu Engagementlotsinnen und Engagementlotsen ausgebildet. Das Land übernimmt die Kosten der Ausbildung.

Das sind die neuen Engagementlotsen

Im Landkreis Gifhorn wurden folgende Personen als Engagementlotsen in der Kreisvolkshochschule Gifhorn am Standort Wittingen ausgebildet: Ulrike Buka aus Ummern (Aufbau eines Quartiermanagements/Quartierbeirates), Diana Thormann aus Gifhorn (Landesverband Wasserwacht Umwelt- und Naturschutz), Eckhardt Reichardt aus Gifhorn (Café Aller), Britta Schrader aus Wesendorf (Begleitung von Verwaltungstätigkeiten im Mehrgenerationenhaus), Tanja Lachmann aus Rühen (Vernetzung von Nachbarn und Bekannten in der Gemeinde), Hüseyin Boyraz aus Gifhorn (Unterstützung beim Aufbau des Ehrenamtes im Gifhorner Blumenviertel) und Marzieh Haji Mohammad Ebrahim Zanjani aus Gifhorn (interessiert sich für die Mitarbeit im Quartiersmanagement).

Inhalte der Ausbildung zum Engagementlotsen sind etwa Grundlagen des Projektmanagements, Konzeptentwicklung, Strukturerhebung vor Ort, Gesprächsführung und Kommunikation, Netzwerkbildung und -pflege, Förderanträge und Fundraising. Die Fortbildung umfasst 50 Unterrichtstunden. Tobias Heilmann hat den Engagementlotsen und -lotsinnen die Zertifikate des Landes überreicht. „Als der Landkreis Gifhorn den Zuschlag für das Qualifizierungsprogramm erhalten hat, war meine Begeisterung sofort groß, denn was gibt es Besseres, als engagierte Menschen zu fördern, ihr Wissen zu erweitern und letztendlich gemeinsamen Nutzen zu erhalten?“, bilanziert Tobias Heilmann.

Engagementlotsen treffen sich jährlich zu einem Netzwerktreffen

Die Engagierten wollen nun ihr Wissen im Landkreis Gifhorn einsetzen und neue ehrenamtlich Engagierte gewinnen, fördern und vernetzen. Für den Austausch treffen sich alle Engagementlotsen und -lotsinnen in Niedersachsen jährlich während eines überregionalen Netzwerktreffens.

Weitere Informationen erhalten Interessierte beim Landkreis Gifhorn unter der Telefonnummer (05371)82783 oder per E-Mail an ehrenamt@gifhorn.de.