Wedelheine. In der dritten Kreisklasse 2 bei einem Fußballspiel in Wedelheine war am Sonntag die Polizei im Einsatz. Das ist der Grund dafür.

Erneut musste am Wochenende die Gifhorner Polizei zu einem Einsatz auf dem Sportplatz ausrücken: In der dritten Kreisklasse 2 beim Spiel der SG Wedeswedel-Wedelheine gegen SC Bosphorus Gifhorn II kam es am Spielfeldrand zu verbalen Attacken und Beschimpfungen zwischen den Fans beider Vereine. Das bestätigte der Pressesprecher der Polizei, Christoph Nowack. Es lägen mehrere Anzeigen wegen Beleidigung und Bedrohung vor. Ermittelt wird gegen Anhänger der SG Wedeswedel-Wedelheine und auch des SC Bosphorus Gifhorn.

Während des Spiels rief Yaşar Demirdaş, Abteilungsleiter Fußball bei Bosphorus Gifhorn, die Polizei zur Hilfe. Auslöser seien Videoaufnahmen gewesen, gegen die er sich wehren wollte. Die Stimmung sei hitzig gewesen - auf und neben dem Platz. Es habe eine längere Unterbrechung des Spiels gegeben, weil ein Bosphorusspieler sich an der Schulter verletzt hatte. Beim Warten auf den Krankenwagen habe sich die Stimmung am Spielfeldrand hochgeschaukelt.

Das gegenseitige Zeigen von Stinkefingern soll noch eine der harmloseren Äußerungen unter den Fans beider Seiten gewesen sein. Es hagelte vulgäre Beleidigungen, bei denen der Abteilungsleiter Fußball von Bosphorus nun von „rassistischen und diskriminierenden Beleidigungen“ spricht. Er habe den Staffelleiter und auch das Kreissportgericht des Kreisfußballverbands Gifhorn informiert. In seinem Schreiben heißt es unter anderem: „Bedauerlicherweise wurde unsere Spielerfrauen und Fans von den heimischen Fans des SC Wedelheine rassistisch beleidigt.“ Die Vorfälle seien weder akzeptabel, noch tolerierbar. „Es ist wichtig, dass solche rassistischen Vorfälle ernst genommen und angemessen geahndet werden, um ein klares Zeichen gegen Diskriminierung im Fußballsport zu setzen“, so Demirdaş. Er verwies darauf, dass auch Fußballspieler des SV Schwülper das Geschehen beobachtet und sich der Polizei als Zeugen zur Verfügung gestellt haben.

Paul Severin, Vorsitzender des FC Wedelheine, der mit dem SV Wedes-Wedel eine Spielgemeinschaft gegründet hat, stellte klar: „Rassismus und Diskriminierung haben auf und neben dem Fußballplatz nichts zu suchen.“ Er selbst habe von den Beleidigungen nichts mitbekommen, weil er als Spieler auf dem Platz gestanden habe.

Jacqueline Schilasky, Vorstandsmitglied beim FC Wedelheine, weist die Vorwürfe des Bosphorus-Abteilungsleiters in aller Deutlichkeit zurück. Vielmehr hätten „einer der Vereinsfunktionäre und einige seiner Kumpane“ provoziert und „nonstop beleidigt“ und waren „offenkundig von Beginn an darauf aus, die Rassismuskarte ausspielen zu können - in dem Wissen, dass dieses Schlagwort überall sofort auf wache Ohren trifft. Zu Recht - allerdings nur, wenn es auch stimmt!“, schildert sie in ihrer Stellungnahme das Geschehen.

„Aber Unwahrheiten darüber zu verbreiten und dies als Mittel zu nutzen, um entweder von sportlichen Niederlagen abzulenken, einen Spielabbruch zu provozieren oder einfach, weil manche Menschen es offenbar mögen, Ärger zu machen und anderen Angst einzujagen, ist beschämend und verunglimpft letztlich nicht nur die zu Unrecht Beschuldigten, sondern auch all jene, die leider Gottes tatsächlich Opfer von Rassismus waren, sind oder es in der Zukunft sein werden“, erklärte Schilasky.

Polizeieinsatz vor drei Wochen beim Minikicker-Turnier in Seershausen

Bereits vor drei Wochen kam es auf einem Minikicker-Turnier des TuS Seershausen/Ohof zu einem Polizeieinsatz. Beim Spiel MTV Gifhorn II gegen die JSG Wahrenholz-Schönewörde war ein Gifhorner Vater derart außer Kontrolle geraten, dass der den Wahrenholzer Trainer bepöbelte und bedrohte. Schließlich warf er ihm aus kurzer Entfernung eine Hartplastikflasche an den Kopf.

Das Spiel in der dritten Kreisklasse 2 der SG Wedeswedel-Wedelheine gegen SC Bosphorus Gifhorn II endete 4:2 für die SG Wedeswedel.