Gifhorn. Gifhorns Moslems helfen bei der Integration afghanischer Flüchtlinge in die deutsche Gesellschaft mit. Ein ungelöstes Problem bleibt die Raumfrage.

Bundesweit war der Tag der offenen Moschee am Dienstag dem Schwerpunkt „Gebet“ gewidmet. Gläubige Moslems beten fünfmal am Tag. Freitags treffen sich die Männer zum Gebet in der Moschee. „Gemeinschaft hat bei uns eine große Bedeutung“, sagt Imam Ibrahim Ceyhan.

In der türkisch-islamischen Moschee in Gifhorn gab es aber eigene lokale Schwerpunkte, denn bei der Gemeinde mit 400 Mitgliedsfamilien tut sich eine Menge. Mit Iljas Budak hat sie nach sechsmonatiger Vakanz einen neuen Imam. der 37-Jährige aus der türkischen Stadt Erzun ist mit seiner Frau und zwei Kindern nach Deutschland gekommen und hat eigens Deutsch gelernt. Nach zehn Jahren Moscheearbeit in der Türkei hatte er sich um eine Stelle in einer deutschen Gemeinde beworben.

Gifhorns zweiter Imam wechselt nach Salzgitter

Dafür ist der zweite Gifhorner Imam auf dem Absprung. Ibrahim Ceyhan wird voraussichtlich bereits im November an die Moschee nach Salzgitter-Thiede wechseln. Doch auch seine Stelle soll nachbesetzt werden.

Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich nutzte den Tag der offenen Moschee, um dem Gemeindevorstand einen Besuch abzustatten und zum fortgesetzten Dialog einzuladen. Die Gemeindespitze um Cemil Öztürk bilden zurzeit Melike Öztürk, Orhan Ilkiz, Birol Öztürk, Osman Kojuncu und die Religionsgelehrte Melike Zambak.

Raumfrage oder neuer Moscheestandort weiter offen

Sie suchen nach jahrelangem vergeblichem Bemühen weiter um einen neuen Moscheestandort oder zusätzlichen Räumlichkeiten für die Gemeindearbeit, sagte Melike Öztürk. Der Platzbedarf sei groß, da die Gifhorner Moschee gerade in der Jugendarbeit ein Anlaufpunkt für ganz Niedersachsen sei. Doch oft genug gebe es bei Pachtverhandlungen Probleme, wenn der angestrebte Nutzungszweck erwähnt werde. Dabei macht Bürgermeister Nerlich klar. Die Zusammenarbeit mit der Moscheegemeinde ist unproblematisch und gedeihlich.

Die Gemeinde leistet mit ihren Möglichkeiten Unterstützung zur Integration neu ankommender Migranten auch jenseits der türkischen Gemeinde. Speziell um afghanische Flüchtlinge kümmere man sich wie zuvor um Syrer, so Öztürk. Als Alltagssprache diene dabei oft genug die deutsche Sprache, denn die Sprachhürde zwischen Türkisch und Afghanisch ist ebenfalls hoch; also bedient man sich der Sprache des Gastlandes.