Gamsen. Während die Stadt Gifhorn, der Bau-Investor und der Discounter um den Neuaufbau ringen, tut sich an der eingezäunten Baustelle seit Monaten nichts.

Was wird aus der Brandruine des am 11. Juni nach Brandstiftung durch zwei 14-Jährige niedergebrannten Aldi-Markts im Gamsener Einkaufszentrum Hamburger Straße? Müssen sich die Gamsener auf eine zweite Dauer-Ruine einrichten wie gleich nebenan mit der seit fast 20 Jahren ungeräumten Brandstelle der ehemaligen Diskothek Bierdorf? Das wären gleich zwei riesige Schandflecken in Sichtweite.

Die Stadt Gifhorn sieht keinen Anlass zum Einschreiten

Aktuell teilt die Stadt zur Situation der hinter Bauzäunen gesicherten Ruine mit: „Die gegebenen Umstände erfordern derzeit kein bauordnungsrechtliches Einschreiten.“ Andererseits stehe die Behörde Sprecherin Annette Siemer zufolge auch einer Räumung nicht im Weg: „Seitens der Stadt spricht nichts gegen eine Räumung der Brandstelle. Veranlassung für weitere Schritte in dieser Sache sieht die Stadt derzeit nicht. Sollte keine Räumung erfolgen, würde die Angelegenheit zunächst mit den Betroffenen erörtert. Erst in einem nächsten Schritt wäre eine Anordnung zur Beseitigung der Ruine die Konsequenz.“

Die Verhandlungen über den Standort laufen im Hintergrund

Ursache des Stillstands vor Ort dürften aber umso größere Bewegungen im Hintergrund sein: Die große Frage ist: Wo kann Aldi in Gamsen weitermachen. Sucht der Konzern einen aus seiner Sicht attraktiveren Standort und kann eine neu zu errichtende Filiale größer ausfallen als der zerstörte Bestandsbau. Das Rathaus bestätigt auf Anfrage: „Die Stadt steht seit dem Schadensfall sowohl mit Aldi als auch mit dem Investor (der Immobilie) im Austausch über die zukünftige Perspektive des Marktes.“

Seit Ende Juli bietet der Discounter sein Sortiment in einem großen Verkaufszelt neben dem abgebrannten Ladenlokal an.