Meinersen. Grillblogger aus ganz Deutschland bruzzeln in Meinersen lecker Nackensteaks, Spare Ribs und mehr. Was sie daraus zaubern, begeistert die Jury.
Drei wichtige Erkenntnisse vorweg: Grill ist nicht gleich Grill, Nackensteak nicht gleich Nackensteak und Barbecue ist geil! Doch dabei bleibt es nicht: Wer den ersten Meinerser Grill-Contest erlebt hat, ist beeindruckt von der Vielfalt, der Kreativität und dem Können der Frauen und Männer am Grillrost.
Sechs BBQ-Teams starten beim ersten Grill-Contest in Meinersen
Sechs Teams sind es, die am wahrscheinlich letzten hochsommerlichen Tag in diesem Jahr ihr Können zeigen. Auf dem Gelände der D&G-KFZ-Werkstatt haben sie ihre Grillstationen aufgebaut. Dort, wo es sonst nach Benzin und Diesel riecht, legt sich gegen 16 Uhr ein wunderbarer Duft aus Röstaromen über das Gelände. Das Orga-Team mit Carsten Krajewski, Maik Heuer und Behne Entertainment sind seit Stunden beschäftigt. Unterstützt werden sie von SV Meinersen-Ahnsen-Päse und dem Schützenverein.
Heuer rinnt der Schweiß - allerdings nicht von der Hitze am Grill. Tablett um Tablett trägt er zu den Tischen der Jury. Schließlich ist es ja ein Contest, ein Wettbewerb. Die barbeque-verrückten Frauen und Männer kommen aus dem ganz Bundesgebiet: Köln, Mölln, Braunschweig, Hannover, Lehre, aus dem Ruhrgebiet und von der Nordseeküste. Zwei Dinge haben sie gemeinsam: die Liebe zum Barbecue und einen entsprechenden Instagram-Account. Die Grill-Blogger sind untereinander bestens vernetzt, befreundet, fast wie eine große Familie, die mit Leib und Seele gerne bruzzelt. Der Meinerser Heuer, auf Insta unter @maiks.bbq zu finden, hat allein rund 18.000 Follower.
Grad ist das Schichtfleisch bei Matthias Hantschke, @meatisst, fertig geworden. Alle Teams haben ein Huhn, drei Kilo Schweinenacken und Spareribs bekommen. Was sie daraus zaubern, ist ihrer Kreativität und ihrem Können überlassen. Hantschke und sein Team haben sich beim Nacken für einen Dutch Oven entscheiden, ein gusseiserner Feuertopf, in dem sie die Nackensteaks geschichtet haben. Das Ergebnis: butterzartes Fleisch mit einer köstlichen Schicht aus Spinat, Ricotta und Lardo, einem italienischen Speck. Dazu ein Rotkraut-Möhrensalat und eine mediterrane Salsa.
Mediterran ist das passende Stichwort für Ana aus Hannover, auf Instagram bekannt als @paninifoodblog. Zusammen mit Sohnemann Kitty aus Braunschweig, @kitty.klopfer, gibt es bei ihr leckere Spieße mit Salsiccia, Chorizzo und Nacken, dazu Patatas Bravas, Pimentos de Padron „und ganz, ganz viel Liebe“, verspricht Ana.
Während nebenan bei Steve, @steve_fire_meating, sich die Fleischspieße über dem Gasgrill drehen, lodern bei Christina Dumann, @pure.life.yogi, und Dennis Lehnhardt, @bbqlongstreet, die Flammen des Buchenholzfeuers. Die beiden bereiten den Schweinenacken am südamerikanischen Asado-Grill zu. Das Fleisch steht im 75 Grad-Winkel schräg zum Grill und bekommt nur indirekt Hitze. Drei Stunden bruzzelt das Fleisch vor sich hin, dann ist es megazart und die BBQer richten an: Schweinenacken mit Samuera dazu Pistazien-Chimichurri und mit Blaubeer-Schmand gefüllte Vulcano-Kartoffeln, umhüllt von krossem Bacon. „Schmeckt super, super klasse“, freut sich eine Besucherin, die kosten darf.
Christina und Dennis sind happy. Vor allem als die zehnköpfige Jury ihr Urteil fällt. Die beiden gewinnen den Contest. Aus dem Huhn haben sie einen Caesars-Grill-Salat gezaubert, mit Bacon-Hähnchenbrust, gegrillten Roma-Salatherzen und Caesars Dressing und aus den Rippchen Asado-Rips, dazu Maiskolben mit Erdnuss-Koriander-Kruste.
„Die Entscheidung war echt knapp und durch den Zusammenhalt unter den Grillern war jeder ein Sieger“, sagt Maik Heuer und bekommt jede Menge Zustimmung. Zum Beispiel von Patrik Meier, @bbqsmash94, der aus Köln angereist ist. „Das ist totale Wohlfühlatmosphäre hier. Tolle Stimmung, tolle Menschen, wie in einer großen Familie, sehr schön!“. Oli Solkan aus Seershausen stimmt zu. „Ein cooles Event.“
Lecker! Grillcontest in Meinersen
Bleibt noch die Frage: Holzkohlegrill oder Gasgrill? Unter den BBQ-Profis gibt es kein klares Bild. Die einen stehen am Gasgrill, bei anderen ist der Holzkohle-Kugelgrill das passende Sportgerät. Mal ist es ein Asado-Grill, mal ein Dutch-Oven oder ein Beefer. „Geschmacklich ist es definitiv kein Unterschied, ob das Steak auf Holzkohle oder auf dem Gasgrill zubereitet wird“ meint Matthias Hantschke. Letztlich sei die richtige Temperatur entscheidend, die die wunderbaren Röstaromen entstehen lässt. „Da kannst du auch einen Flammenwerfer, einen Bunsenbrenner oder einen Elektrogrill nehmen - die Temperatur müsse stimmen. „Alles andere ist reine Glaubenssache“, sagt er lächelnd.
Oli aus Seershausen: „Feuer, Holz, Rauch - ich gehe da drin auf“
Das gilt auch für die Behauptung, dass Grillen Männersache ist. Ana und Kitty beweisen das Gegenteil. Aber klar, die Männer sind in der Mehrheit. „Naja, das sind die Ur-Instinkte“, sagt Oli mit einem Schmunzeln. „Feuer, Holz, Rauch - ich gehe da drin auf, es macht halt riesig Spaß.“ Aber es müssen auch nicht immer drei Gänge sein, einfach mal eine Bratwurst auf den Grill, das hat auch was. Naja und ein Bier dazu. Das kam in Meinersen von Kolja Gigla aus Ettenbüttel. Mit seiner Brauerei Mashsee hat er sich einen Namen gemacht, mit Bieren wie „Helles im Wunderland“ und „VielleichtAthlet“ oder „Trainingslager“ überzeugt er auch beim Grill-Contest.
….