Sassenburg. Archäologen und Studierende wollen der frühmittelalterlichen Ringwallanlage weiter auf den Grund gehen.

Die Ausgrabungen auf der Sassenburg östlich von Gifhorn werden auch in diesem Sommer fortgesetzt. Unter dem Motto „Ehrenamt trifft Wissenschaft“ wollen die Kreis- und Stadtarchäologie, Studierende der Universität Leipzig (Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte) und Freiwillige der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft Gifhorn den Geheimnissen der frühmittelalterlichen Ringwallanlage weiter auf den Grund gehen, heißt es in einer Pressemitteilung des Landkreises.

Der mögliche Errichtungszeitpunkt ist von großem Interesse

Die Ausgrabungen der Jahre 2021 und 2022 haben bereits zahlreiche, bislang unbekannte Konstruktionsdetails der Befestigung zum Vorschein gebracht. Insbesondere die Erfassung des Errichtungszeitpunkts um das Jahr 994/995 ist von großem Interesse. Der Bau der Sassenburg fällt damit in die politisch unruhige Zeit nach 983, als sich ein slawisches Bündnis unter der Führung der Lutizen erfolgreich gegen die sächsische und christliche Herrschaft erhob, so der Landkreis.

Am 12. August ist „Tag der offenen Grabung“

Doch auch zu anderen Zeiten hat die strategisch günstig gelegene AllerFlussinsel immer wieder Menschen angezogen, wie Funde von der Steinzeit bis in das späte Mittelalter eindrucksvoll belegen. Im wissenschaftlichen Fokus der für den August geplanten Grabungskampagne steht die Frage nach der Lage des Burgtores und der Nutzung des Geländes zwischen Ringwallanlage und Aller. Wer sich selbst einen Eindruck von den Forschungen machen will, sollte sich schon jetzt den 12. August im Terminkalender eintragen. Dann wird es nämlich wieder einen „Tag der offenen Grabung“ geben, auf dem neben aktuellen Erkenntnissen und Funden auch die verschiedenen archäologischen Dokumentationsverfahren vorgestellt werden.