Gifhorn. Diese Summe wird im Jahresbericht 2022 veröffentlicht. Das Geld ging hauptsächlich an Familien mit geringem Einkommen.

,,Die wichtigste Zahl im Jahresbericht ist 77.405, denn so viel Geld konnte die Beratungsstelle für Erstausstattungsbeihilfen für Geburten an über 100 Gifhorner Familien vermitteln“, so hebt Carsten Bromann, Beratungsstellenleiter einen wichtigen Aspekt des Jahresberichtes 2022 der Beratungsstelle hervor. „Gerade in Zeiten schwieriger wirtschaftlicher Situationen ist es für Familien mit geringem Einkommen besonders wichtig, für die Geburt und die erste Zeit mit dem Baby Geld zur Verfügung zu haben“, so begründet Bromann seine Freude.

Um den Eltern weitergehende Informationen zu finanziellen und sozialen Unterstützungsleistungen rund um Schwangerschaft und Geburt vorzustellen, wird die Beratungsstelle zukünftig Infoabende für (werdende) Eltern anbieten, heißt es in einer Pressemitteilung der AWO.

Das integrierte Familienberatungszentrum in der Oldaustraße hat im Jahr 2022 vermehrt festgestellt, dass viele Ratsuchenden mit den Folgen der permanenten Krisensituationen der letzten Jahre bedingt durch die Coronapandemie, dem Krieg in der Ukraine, der Fluchtsituation und der Inflation psychische Probleme entwickelten. „Wenn Menschen Dauerstress erleben, der nicht zu enden scheint, so ist es bekannt, dass daraus Erschöpfungszustände, Angst und Depressionen entstehen können“, so erklärt der Psychologe Carsten Bromann den Zusammenhang zwischen den gesellschaftlichen Krisen und der Zunahme von krisenbedingten psychischen Problemen.

Beratungszentrum versucht Nachwirkungen der Corona-Pandemie aufzufangen

In der Paarberatung konnte die Beratungsstelle feststellen, dass bei Paaren oftmals als Folge der Krisen vermehrt Streitigkeiten auftauchten. Bei einigen Paaren tauchten existenzielle Fragen auf Grund der Inflation auf. Andere Elternpaare mussten in der Coronasituation verstärkt Homeoffice, Schul- und Kindertagesstättenschließzeiten und Hausaufgabenbetreuung miteinander koordinieren. Dies forderte Elternpaare sehr heraus, die zunehmende Anzahl von Anforderungen gut abzustimmen. In der Krebsberatung konnte festgestellt werden, dass die Intensität der Beratungsprozesse deutlich zugenommen hat, was darauf zurückgeführt werden kann, dass in den Pandemiezeiten die Beraterinnen oftmals fast die einzigen Personen waren, die die krebskranken Klientinnen und Klienten noch persönlich getroffen haben. Die Säuglings- und Kleinkindberatung für Eltern von null bis 3-jährigen Kindern konnte vermehrt feststellen, dass Kinder zunehmend Trennungsängste und Eingewöhnungsprobleme in Krippen zeigten. Das teilt das Beratungszentrum in einer Pressemitteilung mit.

„In den Beratungen ist es uns wichtig, den Klientinnen und Klienten in den Dauerkrisen Hoffnung, Lebensfreude, Zuversicht und Selbstwirksamkeit zu vermitteln, damit sie eine Resilienz gegen den Stress entwickeln“, so weist der Beratungsstellenleiter die Hilfestellungen, die Beratung im Umgang mit Krisen leisten kann zusammen.