Gifhorn. Selbst Kreistagsmitglieder konnten bei der Auftaktveranstaltung im Gifhorner Schlosshof nicht still stehen.

„Wer damals nicht in Suzi verliebt war, war nicht dabei“, meinte ein männlicher Gast beim Auftakt des „Unser Aller Festivals“ mit dem amerikanischen Superstar Suzi Quatro. Und mit dieser Meinung stand er nicht alleine da.

Strahlende Gesichter allerseits vor der Bühne – und auf der Bühne rockte eine jung gebliebene Ikone der Rockmusik mit ihrer Band. Der Rhythmus ihrer großen Hits ging ins Blut, man sah auch ältere Kreistagsmitglieder im Schlosshof, die nicht still stehen oder sitzen konnten. „Vor fast 30 Jahren hat Suzi Quatro mal für mich alleine gespielt“, freute sich Horst Schiesgeries auf das Wiedersehen. Damals, im Braunschweiger Kennelbad bei einem Konzert, hatte es dermaßen geregnet, dass alle Gäste gingen. Schiesgeries blieb und stand somit alleine vor der Bühne. Am Donnerstagabend war es anders. Bei regenfreiem Wetter standen die ersten Gäste schon eine Stunde vor dem Beginn vor dem Schlosshof.

Selbst das Publikum durfte kräftig mitsingen

Seit 59 Jahren mache sie Musik, sagte Suzi Quatro, die an der Universität Cambridge den Titel eines Doktors der Musik verliehen bekam, gut gelaunt plaudernd und dann ging es „back in the year 1973“. Da nämlich hatte sie ihren ersten Nummer-1-Welthit. Can the Can, 48 Crash oder Stumblin in, was sie einst mit Chris Norman von Smokie sang. Bisweilen hielt Suzi das Mikrofon in Richtung Publikum und ließ die Gäste singen. „That was scheiße“, lächelte sie, denn die Stimmen waren zuerst zu zaghaft. Beim nächsten Versuch ging es besser. „That was not scheiße“, so daraufhin das Urteil von der Bühne.

Energiegeladen, quirlig und auch mit Soli am Schlagzeug: Kaum einer glaubte, dass Suzi am 3. Juni 73 Jahre alt wird. Zwischen den Songs gab die Sängerin Einblicke in ihr Leben, ihre Radiosendung, ihre Bücher, die musikalische Zusammenarbeit mit ihrem Sohn und anderen Musikern und Geschichten um ihre Songs. Einige davon waren ihren Eltern gewidmet. „Meine Mutter schenkte mir das Leben, mein Vater die Karriere“, sagte sie. Und dass ihre Mutter immer „You are my Angel“ sagte. „This is the Devil in me“, meinte sie dann, und es folgte der gleichnamige Song von ihrem neuesten Album. Die Urteile im Publikum, live und in den sozialen Medien: alle durchweg positiv.

Landrat und Gastgeber Tobias Heilmann war ebenso begeistert, auch über die Organisation, die aus dem Landkreis kam. „Die Agentur aus Schwülper, die Technik aus Wesendorf“, sagte er. Und alles lief. Zu Beginn hatte die Band Ripe Ruin das Publikum aufgewärmt.