Weyhausen. Der Samtgemeindebürgermeister verlor die Spiele drei und vier seiner Bürgermeisterwette. Noch kann er den Rückstand aber aufholen.

Nur gut 20 Minuten dauerte es, bis Samtgemeindebürgermeister Dennis Ehrhoff am vergangenen Samstag mit 12 zu 1 die dritte Niederlage in seiner 15 Spiele umfassenden Reihe „Schlag den Ehrhoff“ in der Sehbehindertensportart Goalball kassierte. Im Anschluss folgte nach kurzer Verschnaufpause gleich Spiel vier, das Match des „Team Ehrhoff“ gegen die „Ninja Warrior Kids“ (Kinderturngruppe des SC Weyhausen), das nach drei Durchläufen eines Geschicklichkeitsparcours leider ähnlich glücklos für den Herausforderer endete.

Der Samtgemeindebürgermeister trug seine doppelte Niederlage mit Fassung und dankte seinen erwachsenen Team-Mitstreitern Katja und Pascal vom Kindergarten Jembke sowie Goalball-Schiedsrichter Ortsbrandmeister Patrick Müller. Ehrhoff verwies darauf, dass es somit immer wahrscheinlicher werde, dass sich die Kinder des Boldecker Landes im Dezember darauf freuen könnten, dass das Rathaus für sie in ein „Winterwonderland“ verwandelt werde. Dies ist sein Einsatz, wenn er am Ende den Gesamtwettbewerb verliert.

Beim Goalball ist ein Glöckchen im Hartgummiball – für die Orientierung

Beim Goalball, das in Deutschland seit zehn Jahren eine eigene Bundesliga hat, spielen normalerweise Mannschaften gegeneinander. In diesem Fall waren es nur Dennis Ehrhoff und der Fußballtrainer des SV Tappenbeck, Giuseppe Millemaci, die zweimal zehn Minuten gegeneinander antraten und dabei ordentlich aus der Puste kamen. Beide trugen lichtundurchlässige Brillen und versuchten quasi blind in schneller Folge einen Hartgummiball, in dessen Innerem sich Glöckchen zur akustischen Wahrnehmung befanden, flach über den Boden ins gegnerische Tor zu werfen. Zur Halbzeit stand es 9 zu 0 für den Tappenbecker Coach, kurz vor Schluss gelang Ehrhoff ein Ehrentor, sodass beide sich mit 12 zu 1 für den Gast trennten.

Millemaci hatte beim Goalball offensichtlich das bessere Gehör aber vor allem die bessere Orientierung. „Es muss für die Zuschauer schon interessant gewesen sein, aber ich kann Ihnen sagen, dass man nach kurzer Zeit doch die Orientierung verliert“, sagte Dennis Ehrhoff, dessen Bälle häufig nach rechts abdrifteten und am der Bande landeten.

Beim anschließenden Durchlaufen des Geschicklichkeitsparcours, den die Kinderturngruppe des SC Weyhausen aufgebaut hatte, um dem Samtgemeindebürgermeister eine Niederlage zu verpassen, war dann der Kriechtunnel das Nadelöhr – buchstäblich. Obwohl die superschlanke Katja aus dem Jembker Kindergarten jeweils diesen Teil des Parcours abarbeitete, kostete die Übung dreimal wertvolle Zeit. Das Seilklettern übernahm ihr Kollege Pascal. „Der Kriechtunnel wurde uns zum Verhängnis“, sagte Ehrhoff, „aber es hat richtig Spaß gemacht.“ Bei allen drei Runden hatten die Kinder die Nase vorn, die sich auch rund 80 Zuschauer zum anfeuern mitgebracht hatten, und eigene „Cheerleader“ in Form der Kinder-Tanzgruppe des SC Weyhausen, die vor Spielbeginn ihr Können zeigten.

Ehrhoff liegt momentan mit 0 zu 10 Punkten zurück

Bilanz nach diesem Wettbewerb: Dennis Ehrhoff liegt mit 0 zu 10 Punkten gegen seine Bürger im Rückstand. Noch könnte er allerdings aufholen: Das kommende fünfte Spiel in der Woche nach Pfingsten zählt dann auch fünf Punkte, das sechste Spiel in der Wertung sechs Punkte und so weiter. Aber dafür wird das Samtgemeindeoberhaupt dann wohl mal deutlich mehr Glück brauchen.