Bergfeld. Das Leben für Frauen in Afghanistan wird immer schlechter. Der Verein Katachel plant eine Schule in Chahar Darrah zu errichten und bittet um Spenden.

Nicht ohne aktuellen Anlass findet zur Zeit in Katar die UNO Konferenz mit dem Thema Hilfe in Afghanistan statt, denn alle Fachleute sind sich einig darüber, dass es den Menschen im Land am Hindukush immer schlechter geht, insbesondere den Frauen. Viele Männer sind arbeitslos, viele Frauen dürfen nicht mehr arbeiten, die Unkosten für den Lebensunterhalt sind seit Monaten dabei zu steigen, da der Weltmarkt mit die Preise bestimmt, besonders für Mehl und Reis. Das teilt der Hilfsverein Katachel aus Bergfeld mit.

Darüber kann auch die Vorsitzende des Vereins, Sybille Schnehage, berichten: „Viele Notleidende kommen täglich in unser Vereinsbüro in Kunduz und betteln um Unterstützung, aber unsere Mittel sind beschränkt, so dass wir uns auf die allergrößte Not konzentrieren müssen. Wir haben in den letzten Wochen an 425 Witwen mit ihren Kindern je ein Zentner Mehl, zehn Liter Speiseöl, Bohnen, Zucker und Tee verteilt und von der Übergabe auch die Fotos bekommen. Das war schwierig, denn die Frauen dürfen die Burka nicht ablegen. Dies kontrollieren Vertreter der Taliban-Regierung, die die Hilfe überwachen.“ Zusätzlich konnten weitere 230 arme Familien in der Region Samangan mit Nahrungsmitteln unterstützt werden, heißt es in einer Pressemitteilung des gemeinnützigen Vereins.

Taliban verbieten Unterricht und Arbeit für Frauen

Da den Frauen und Mädchen seit einiger Zeit jeglicher Unterricht und Arbeit untersagt ist, können die Mädchen nicht mehr zum Nähprojekt ins Vereinshaus kommen, die Lehrerin näht privat in ihrem Lehmzimmer mit einigen Mädchen. Die Taliban-Regierung werde gegen Frauen immer restriktiver, insbesondere in der ländlichen Gegend, so Schnehage. „Schlimm ist, dass die Männer diese Art mit den Frauen umzugehen zum größten Teil noch begrüßen, denn sie möchten den Frauen überlegen sein und sich als die wahren Löwen fühlen.“

Das ist möglich, weil den Frauen nach dem 12. Lebensjahr jegliche Bildung vorenthalten wird. Daher ist davon auszugehen, dass sich das Regime noch sehr lange an der Macht halten wird. Zur Sorge der betroffenen Menschen und der helfen wollenden NGOs. „Die Menschen nach Europa zu holen ist auch keine Lösung. Die Heimat bleibt im Herzen und die Menschen möchten in ihrer eigenen Kultur leben. Zusätzlich würde man die gebildeten Menschen aus dem Lande holen, diejenigen, die in der Lage wären das System zum Besseren zu verändern. Ziel muss also sein, den Menschen dort vor Ort zu helfen und Fluchtursachenbekämpfung zu betreiben. Wir wollen alles tun, um den Mädchen und Frauen weiter zu helfen, daher planen wir dafür zu sammeln um in der Region Chahar Darrah eine kleine Schule für junge Mädchen zu bauen. Dort ist die Garantie gegeben, dass die kleinen Mädchen wenigstens die Grundlagen erlernen können“, erklärt Schnehage.

Es gibt die Möglichkeit Patenschaften zu übernehmen

In anderen Bereichen bleibt nur die Möglichkeit den Frauen Nahrungsmittel oder auch Lernmaterial zur Verfügung zu stellen. Aber genau dies wird dringend gebraucht. Um den Frauen und Kindern weiter helfen zu können, erbittet der Verein Katachel dringend um Spenden. Wer langfristig helfen möchte, kann beim Verein unter (05368)505 auch die Möglichkeit einer Patenschaft erfragen. Spenden können unter dem Stichwort „Schulhilfe“ auf das Spendenkonto Katachel e.V. bei der Sparkasse Celle, Gifhorn Wolfsburg IBAN DE24 2695 1311 0014 1600 06 eingezahlt werden. Eine Spendenquittung wird ausgestellt.