Bechtsbüttel. Die wohl älteste Jugendfeuerwehr im Landkreis Gifhorn feiert 60-jähriges Bestehen: So lief’s beim O-Marsch der Jugendfeuerwehren in Bechtsbüttel.

Der Auftakt des Jubiläumsjahres der Jugendfeuerwehr Bechtsbüttel ist rund um gelungen. Die Zahl der Gratulanten zum 60-jährigen Bestehen war groß – und ebenso jung wie die Gründungsmitglieder 1963. Rund 120 Mädchen und Jungen aus 14 Jugendfeuerwehren in der Samtgemeinde Papenteich kamen am Samstag nach Bechtsbüttel, um zu feiern, aber vor allem um beim Orientierungsmarsch rund um den Ort dabei zu sein.

Bechtsbüttels Jugendfeuerwehrwart Torben Betke und Ortsbrandmeister Daniel Hagelberg freuten sich ebenso wie Samtgemeindejugendfeuerwehrwart Alexander Möhle und sein Stellvertreter Lars Hamburg. Auf dem knapp acht Kilometer langen Rundkurs mussten die Kinder und Jugendlichen verschiedene Aufgaben erledigen. Besonders spannend war das Übersetzen per Boot auf dem Mittellandkanal.

Gestartet wurde im Abstand von rund 15 Minuten. Für die, die auf den Start warten oder die, die ihren Rundkurs bereits absolviert hatten, hatte die Bechtsbütteler Feuerwehr rund um das Dorfgemeinschaftshaus Essen und Trinken sowie Spiele organisiert. Rund vier Stunden hatten die Gruppen dann für den Orientierungsmarsch und die Aufgaben Zeit. Lob gab’s für den Foodtruck des DRK Wolfsburg, der für die Teilnehmer Nudeln in Tomatensoße, Würstchengulasch und natürlich Pommes an Bord hatte. Unterstützung kam außerdem vom DRK Gifhorn, die eine Erste-Hilfe-Station aufgebaut hatten und vom Schützenverein Bechtsbüttel. Nicht zu vergessen: "Das größte Kuchenbüfett südlich des Mittellandkanals“, wie Ortsbrandmeister Hagelberg mit einem Schmunzeln sagte.

Natürlich stehe der Spaß bei so einer Veranstaltung im Mittelpunkt, so Hagelberg. Da stehen die Mädchen und Jungen auch gern um 8 Uhr auf, um pünktlich um 9 Uhr beim Start dabei zu sein – egal, ob samstags oder sonntags. Klar, sei so ein Orientierungsmarsch auch wichtig für den Zusammenhalt. Doch noch wichtiger ist eine aktive, engagierte Jugendfeuerwehr für die Einsatzabteilung. „Wir sind angewiesen auf den Nachwuchs“, erklärte der Ortsbrandmeister. „Feuerwehr soll Spaß machen. Uns macht es Spaß und das wollen wir gern weitergeben.“

Spaß hat es auch den Jugendlichen vor 60 Jahren gemacht. Hans-Martin Burmeister, Schriftführer der Bechtsbütteler Feuerwehr, berichtet von einem Vergleichswettkampf 1962 in Essenrode. Die Bechtsbütteler Wettkampfgruppe belegte beim Vergleichswettbewerb mit den ersten Platz. Erst ein Jahr später wurde sie als wohl erste Jugendfeuerwehr im Landkreis Gifhorn offiziell angemeldet und war damit unter den Ersten in Niedersachsen.

Günter Plate, heute Ehrenortsbrandmeister und damals Bechtsbütteler Bürgermeister, beaufsichtigte die Jugendlichen, die sich regelmäßig zur Freizeitgestaltung trafen. Er organisierte Hemden und Schiffchen für ein einheitliches Auftreten. Udo Gutzke übernahm nach ihm die Aufgabe des Jugendfeuerwehrwartes. „Immer wieder gelang es, zahlreiche Jugendliche für das Feuerwehrwesen und das soziale Zusammenspiel zu gewinnen, die bis heute der Feuerwehr erhalten blieben“, schildert Burmeister. Bestes Beispiel: der jetzige Ortsbrandmeister. Im Oktober soll es noch eine weitere Festveranstaltung zum 60-jährigen Bestehen geben

Gewonnen hat den Orientierungsmarsch die Jugendfeuerwehr Meine mit der Gruppe „Die Elite“. „Der Partyzug“ der Jugendfeuerwehren Grassel/Wedesbüttel-Wedelheine wurde Zweiter. „Die Wildschweine“ der Jugendfeuerwehr Adenbüttel belegten zusammen mit der „Reisegruppe Sonnenschein“ Groß Schwülper Platz drei. Die „Feuerzwerge“ der Bechtsbütteler Kinderfeuerwehr kamen auf Platz zehn. Auch in der Hinsicht ist in Bechtsbüttel für Nachwuchs gesorgt.