Zapfenstreich und Böllerschüsse zum Gifhorner USK-Geburtstag
200-jähriges Bestehen
Zapfenstreich und Böllerschüsse zum Gifhorner USK-Geburtstag
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Dirk Kühn
Großer Zapfenstreich auf dem Gifhorner Schützenplatz. Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich und USK-Major Karsten Ziebart nahmen das ursprünglich militärische Zeremoniell ab. Es spielten die Trachtenkapelle St. Barbara und der Spielmannzug MTV Stederdorf.
Foto: Michael Uhmeyer / regios24
Gifhorn.Das Uniformierte Schützenkorps feiert sein 200-jähriges Bestehen mit rund 400 Schützen und Gästen – und einigen tollen Überraschungen.
Mit einem großen Zapfenstreich auf dem stimmungsvoll ausgeleuchteten Schützenplatz setzte das Uniformierte Schützenkorps (USK) Gifhorn am Samstagabend einen feierlichen Schlusspunkt des Festakts zum 200-jährigen Bestehen. Hunderte von Zuschauerinnen und Zuschauern säumten den Platz und verfolgten das feierliche, ursprünglich militärische Zeremoniell. Anschließend gab’s noch einige Böllerschüsse, dann war der Kommers nach gut sechseinhalb Stunden beendet.
Knapp 400 Schützinnen, Schützen und Gäste feiern mit dem Gifhorner USK
König Charles III. oder König Bastian I. – Diese Frage stellt sich für die Gifhorner Schützen nicht, war der Festkommers doch schon geplant, als Charles von seinem Schicksal noch nichts ahnte. Ja, die Krönung des britischen Königs war ein gern zitierter Vergleich, lud ein zu kleinen Wortspielereien, die USK-Hauptmann Joachim Keuch einleitete. Er moderierte die Festveranstaltung, sparte nicht an launigen Bemerkungen, musste sich aber von USK-Major Karsten Ziebart scherzhaft anhören: „Du machst irgendwas falsch, wenn ich rede ist Ruhe.“ Das gelang Keuch bei knapp 400 Schützinnen und Schützen sowie zahlreichen Gästen nicht immer.
Ziebart freute sich über die vielen Glückwünsche zum 200. Geburtstag des USK. Ein schmackhaftes Geschenk kam von der Wittinger Brauerei, die für das USK eigens ein Jubiläumsbier gebraut hatten. Der USK-Major stieß mit Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich und René Hagemann, Vertriebs- und Marketingleiter der Privatbrauerei Wittingen, an – im passenden Bierkrug mit USK-Motiv. Und weil 300 Liter etwas knapp kalkuliert waren, wurde noch rechtzeitig Nachschub geordert, wie Erster Andermann Thomas Reuter verriet.
Die Bildergalerie- USK Gifhorn feiert Jubiläum zum 200.
Gifhorns Bürgermeister würdigte die Verdienste des ältesten Vereins der Stadt und der ehrenamtlich engagierten Mitglieder, die es nach der Corona-Pandemie geschafft haben, Aktive zurückzugewinnen und sogar noch ein wenig zuzulegen. „Eine großartige Leistung“, so Nerlich. Er erinnerte auch daran, dass das Schützenkorps nicht gegründet worden ist, weil man feiern will, sondern aus der Notwendigkeit, die Verteidigung der Stadt zu gewährleisten. Lob gab es für den großen Zusammenhalt. Nerlich weiter: „Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl und das Uniformierte Schützenkorps ist Heimat.“
Wie tief diese Verbundenheit reicht, zeigte die Ehrung des 88 Jahre alten Willi Höltge. Im Alter von 22 Jahren trat er ins USK ein, seit 66 Jahren ist er dabei. Sein Vater war Zugführer im 6. Zug und der Name Höltge tauchte schon bei den Gründungsmitgliedern des USK von 1823 auf. Und noch eine besondere Ehrung gab es an diesem Nachmittag: Der USK-Major würdigte die Verdienste von Robert Ernst, der seit 50 Jahren die Trachtenkapelle St. Barbara leitet, die auch schon seit fast 50 Jahren fest zum Gifhorner Schützenfest dazugehört.
Und die Trachtenkapelle war es auch, die dann am Abend zusammen mit dem Spielmannszug MTV Stederdorf den großen Zapfenstreich mit dem Yorkscher Marsch eröffnete. Voran schritt ein USK-Ehrenzug, bestehend aus Zugführern sowie Zugfeldwebeln aller Züge und weiteren Schützen, angeführt von Hauptmann Detlef Eichner. Statt „Helm ab zum Gebet“ hieß es dann „Hut ab!“, und es folgte „Ich bete an die Macht der Liebe“, beeindruckend gespielt vor allem von den Bläsern der Trachtenkapelle. Am Ende gab es kräftigen Applaus und Bravo-Rufe – dann folgten fünf Böllerschüsse und nun warten alle auf das Schützenfest vom 15. Juni bis 18. Juni.