Gifhorn. Landesforsten unterstützen Ornithologische Arbeitsgemeinschaft im Barnbruch zwischen Gifhorn und Wolfsburg.

Im Waldgebiet Barnbruch zwischen Gifhorn und Wolfsburg ist der Waschbär los. Das Naturschutzgebiet Barnbruch in unmittelbarer Nähe zum Vogelschutzgebiet Ilkerbruch ist von großer Bedeutung für den Erhalt der Biodiversität und für seine bunte Tier- und Pflanzenwelt bekannt. Doch in den letzten Jahren sind die Bruterfolge vieler schützenswerter Singvogelarten im Barnbruch stark rückläufig. Ein Grund ist das vermehrte Vorkommen des Waschbären.

Die flinken und einfallsreichen Raubtiere plündern verstärkte die von der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Barnbruch betreuten Nistkästen für Meise, Trauerschnäpper und Co. Um diesen Trend umzukehren, unterstützt das Niedersächsische Forstamt Wolfenbüttel den Neubau von Waschbärsicheren Nistkästen mit Baumaterial. In diesem Frühjahr wurden 55 Nisthilfen ausgetauscht.

Die neuen Nistkästen können jetzt nicht mehr vom Baum gerissen werden

Keith Andrew von der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Barnbruch beschreibt die aktuelle Situation im Barnbruch so: „Wir mussten seit 2020 einen starken Rückgang bei den Bruten der Singvögel verzeichnen. Von früher durchschnittlich 300 Beringungen der Jungvögel im Jahr, sind wir im Schnitt der Jahre seit 2020 auf nur noch 70 Beringungen gefallen.“

„Wir unterstützen gerne die gute ehrenamtliche Arbeit in unserem Waldgebiet mit einer Materialspende für 55 neue, modifizierte Vogelnisthilfen“, erklärt Revierförster Michael Cordes von der Revierförsterei Barnbruch. Die neuen Nistkästen seien so gebaut, dass die Waschbären sie einerseits nicht mehr vom Baum reißen und zusätzlich auch nicht mehr mit ihren Pfoten in den Brutraum des Kastens vordringen können, ergänzt Kieth Andrew. „Wir hoffen, dass wir in den kommenden Jahren wieder mehr Singvogelnachwuchs im Wald sehen und hören können“, schließt Förster Cordes ab.

Von anfangs über 400 Nistkästen werden heute noch 105 Kästen aktiv überwacht

Die Nisthilfen im Waldgebiet Barnbruch werden vor allem von den vier vorkommenden Meisenarten – Blau-, Kohl-, Weiden- und Tannenmeise, aber auch von Kleiber und Trauerschnäppern angenommen. Je nach Bruterfolg sollen im kommenden Jahr weitere Nistkästen nach dem modifizierten Vorbild ausgetauscht oder weiter modifiziert werden. Der Ornithologische Arbeitsgemeinschaft kontrolliert seit Ende der 1960er-Jahre die Nistkästen im Barnbruch und nimmt Jungvogelberingungen vor. Von anfangs über 400 Nistkästen werden heute noch 105 Kästen in vier Abteilungen des Waldgebietes aktiv überwacht.

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Zusätzlich setzt sich die AG auch im Storchennestbau sowie in der Eulen- und Greifvogelberingung ein. Weiter beteiligt sich die Arbeitsgemeinschaft auch am „Integrierten Monitoring von Singvogelpopulationen (IMS)“ – einem Programm der deutschen Vogelwarten.