Gifhorn. Der muslimische Fastenmonat endet am 20. April mit dem Fastenbrechen. Landkreis und Stadt hatten dazu in das FBZ Grille eingeladen.

Punkt 20.29 Uhr, als am Mittwoch die Sonne untergegangen war, gab es von Mohammed Safii Karakas den Muezzin-Ruf zum Beginn des Fastenbrechens. Der Landkreis und die Stadt hatten in das FBZ Grille eingeladen und feierten das Ende des Ramadan. Der muslimische Fastenmonat endet in diesem Jahr am 20. April.

Davor hatten die Gäste, außer den muslimischen Gläubigen auch Nichtmuslime, einen Vortrag von Meriem Ben Taleb über Ramadan und den religiösen Hintergrund gehört. Burhan Karakas und Rabia Polat stellten ihre muslimischen Gemeinden, die kurdische in Gamsen und die türkische in der Bahnhofstraße, vor. Zudem gaben kleine Filmbeiträge einen Eindruck in das muslimische Fest in aller Welt und Musik von Hesam Asadi.

Bürgermeister Matthias Nerlich begrüßte vor Beginn des Essens die Gäste. „Ich war kürzlich bei einer Freikirche, bei der griechisch-orthodoxe Kirche, und heute bin ich hier“, lobte er „die bunte Stadt, die Vielfalt, die in der Stadt vertreten“ ist. „Es macht Spaß, andere Glaubensrichtungen kennenzulernen.“ Das Grundgesetz stehe für Religionsfreiheit, was auch gar keine Religion bedeuten könnte. „Ich bin gerne hier. Es ist wichtig, miteinander zu sprechen und sich zu informieren.“

Die Fastenzeit hat auch eine gemeinschaftliche Bedeutung

Josefin zum Felde, Leiterin der Stabsstelle Integration im Landkreis, schaute, wer am Mittwoch da war. „Verschiedene Sprachen, Religionen, Länder und Kulturen, die im Landkreis leben. Auch Muslime sind sich nicht immer grün. Hier sitzen sie zusammen. Die Fastenzeit kennt man überall. Man kann sich dann selbst disziplinieren, auf das Wesentliche besinnen, auf den Kontakt mit Gott. Das Fest hat eine große gemeinschaftliche Bedeutung. Es erfordert eine außerordentlich große Selbstbeherrschung.“ Als der Fastenmonat vor einigen Jahren in den Hochsommer fiel, sei es eine Herausforderung gewesen. „Die Vielfalt hier empfinden wir als große Bereicherung. Sie sind ein fester Bestandteil im Landkreis und in Deutschland“, sagte zum Felde zu den muslimischen Gästen.

Dazu gab es auch „mahnende Worte“. „Die gemeinsame Sprache muss Deutsch sein“, sagte zum Felde. „Damit wir uns begegnen, miteinander sprechen und verstehen können.“ Gerade die Vorstände der muslimischen Gemeinden müssten die deutsche Sprache beherrschen. „Wenn wir miteinander sprechen, dann können wir in den religiösen Dialog treten und den Frieden sichern. Daher die Bitte an alle Deutsch zu lernen.“ Sie werde gemeinsam mit Mehtap Aydinoglu von der Stabsstelle demnächst einen runden Tisch zum interreligiösen Dialog ins Leben rufen.