Vordorf. Die Vordorfer Grünen kritisieren das Vorpreschen der SPD in Sachen Windkraft. Die Arbeitsgruppe tagt erstmals am 20. April. Das sind die Themen.

Das Thema Windkraft in der Gemeinde Vordorf wird immer mehr zum Politikum. Nach Erklärungsversuchen von Vordorfs Bürgermeister Frank Engeler und Tobias Bäustmann (SPD) in der vergangenen Woche reagieren nun die Vordorfer Grünen und kritisieren, dass die SPD den Verhandlungsspielraum der Gemeinde kleinrede und damit gegenüber RWE einschränke. „Parteipolitische oder persönliche Profilierungsversuche an dieser Stelle schadeten den Interessen der Gemeinde und einer starken Verhandlungsposition“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Vordorfer Arbeitsgruppe Windkraft tagt am 20. April

Zumal das weitere Vorgehen eigentlich abgestimmt war: Der Rat der Gemeinde habe eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des stellvertretenden Bürgermeister Fredegar Henze (Grüne) eingesetzt, die den Verhandlungsspielraum mit RWE über das Repowern der drei bestehenden Windräder in der Gemeinde ausloten soll. „Ich verstehe meinen Auftrag so, dass in der ersten Sitzung der AG am 20. April alle Aspekte auf den Tisch kommen, die mit der Ausgestaltung eines städtebaulichen Vertrages mit RWE von Bedeutung sein können,“ sagte Henze in einer Stellungnahme.

Erwünscht seien alle Argumente auch von denjenigen in der Gemeinde, die dem Vorhaben skeptisch gegenüber stehen. „Deswegen habe ich ausdrücklich auch einen Vertreter der Positionen der Bürgerinitiative Rethen eingeladen,“ erläuterte Henze. Er begrüßte, dass es in der Gemeinde unter allen Beteiligten, die sich zu Wort gemeldet hätten, keine grundsätzlichen Debatten über das Für und Wider von Windenergie mehr gebe. Es gehe jetzt vielmehr darum, die Interessen der Gemeinde und der Bürgerinnen und Bürger auszuloten, um diese dann in die Verhandlungen mit RWE einzubringen. Henze habe dazu auch einen Fachanwalt zur Sitzung eingeladen.

Hintergrund sei ein alter Bebauungsplan der Gemeinde, in dem seinerzeit Anzahl, Höhe und Ausgleichsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Windkraftausbau festgeschrieben wurde. RWE müsste sich bisher an diesen Plan halten. Im Zuge neuerer Gesetzgebung müsse die Gemeinde diesen Bebauungsplan irgendwann aufheben. RWE hat ein Interesse daran, dass das möglichst bald geschieht und möchte gern Windräder mit einer Höhe von 250 Metern bauen.

Auch verbilligte Stromlieferungen an alle Haushalte der Gemeinde im Gespräch

Für die Gemeinde kommt es eher auf die Rahmenbedingungen an, die mit den Windradbauern ausgehandelt werden können. Dabei seien verschiedene Aspekte denkbar. „Während einige die Höhe der Windräder besonders wichtig finden, diskutieren andere durch RWE zu leistende Ausgleichsmaßnahmen in der Natur. Im Gespräch sind auch verbilligte Stromlieferungen an alle Haushalte der Gemeinde,“ fasst Henze bisher vorgeschlagene Aspekte zusammen.

Ausdrücklich nicht in der Diskussion in diesem Verfahren sind Henzes Angaben zufolge weitere Windräder, die RWE oder ein anderes Unternehmen vielleicht irgendwann irgendwo in der Gemeinde bauen möchte.