Gifhorn. Die Wohngruppe ,,Via Nova’’ bietet Platz für zehn junge Menschen aus Kriegsgebieten, die ohne Begleitung in den Landkreis Gifhorn gekommen sind.

Seit dem 1. März gibt es in Gifhorn eine Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA). Hintergrund der Eröffnung der „Via Nova“ bei L!FE CONCEPTS Kirchröder Turm waren und sind die dramatischen politischen Entwicklungen auf der Welt, die auch junge Menschen nötigen, ihre Heimat und Familien zu verlassen, um Schutz und Zukunftsperspektiven an sicheren Orten erleben zu dürfen.

Ein solcher Ort soll die „Via Nova“ in Gifhorn sein. Hier können zehn männliche Jugendliche ab 14 Jahren aus Krisen- und Kriegsgebieten aufgenommen werden. Mithilfe sozialpädagogischer Fachkräfte sowie Sprach- und Kulturdolmetschern können sie hier Erlebnisse der Flucht verarbeiten. Zunächst sollen sich alle willkommen fühlen und durch eine Sicherheit vermittelnde Tagesstruktur ankommen und analog zum Namen Via Nova „ein neues Leben“ im Landkreis Gifhorn beginnen. Ziel der weiteren Arbeit ist es, die jungen Menschen schulisch, beruflich und gesellschaftlich zu integrieren. Das teilt der Landkreis Gifhorn in einer Pressemitteilung mit.

Aktuell leben in der Wohngruppe Menschen aus Syrien und Afghanistan

Im gesamten vergangenen Jahr sind im Landkreis Gifhorn 26 unbegleitete, minderjährige Ausländer angekommen. „Ende vergangenen Jahres stand der Landkreis Gifhorn aufgrund einer gesetzlichen Aufnahmeverpflichtung unter enormen Druck, schnell weitere Plätze für unbegleitete, minderjährige Zuwanderer bereitzustellen. In dieser herausfordernden Situation bewährte sich die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Fachbereich Jugend des Landkreises und L!FE CONCEPTS“, erklärt Dennis Heumann, Leiter des Fachbereichs. Mit vereinten Kräften wurde in Zusammenarbeit mit dem Einrichtungsleiter Frank Fogge die Gründung einer UMA-Wohngruppe beschlossen und rasant schnell umgesetzt. „Die Wohngruppe ist für unseren Fachbereich Jugend eine tolle Unterstützung. Die jungen Menschen können vor Ort untergebracht werden – das schafft Synergien, vorhandene Netzwerke können die Integration besser und zielführender gestalten und unsere Kolleginnen und Kollegen können im Krisenfall schnell vor Ort sein“, sagt Landrat Tobias Heilmann zu der Kooperation.

Aktuell werden in den Wohngruppen vor allem junge Menschen aus Syrien und Afghanistan betreut.