Gifhorn. So wirkte sich der Streik im öffentlichen Dienst auf den Landkreis Gifhorn aus. Für diese Forderungen gehen die Leute auf die Straße.

Beschäftigte der Gifhorner Kreisverwaltung zeigten in der zähen Tarifauseinandersetzung für mehr Geld gegen die Inflation Flagge. Mit Kolleginnen der Kreisvolkshochschule sowie aus den Samtgemeinden Brome und Boldecker Land fuhren sie zur Großkundgebung der Gewerkschaft Verdi nach Hannover.

Den Frauen und Männern geht es laut Personalratschef Stefan Hölter um Wertschätzung ihrer Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger. Und sie sehen eine Einkommensschere zwischen öffentlichen Dienst und Privatwirtschaft. Deswegen pochen sie auf ein Lohnplus von mindestens 500 Euro. In vielen Berufen würden die geforderten 10,5 Prozent mehr allein gar nicht so viel ausmachen.

Insgesamt blieben die Auswirkungen des Streiktags im öffentlichen Dienst kreisweit am Mittwoch überschaubar. In Isenbüttel war eine Filiale der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg geschlossen, in der Samtgemeinde Boldecker Land waren die Kinderbetreuung beeinträchtigt.

In Weyhausen hatte der Hort den Betrieb eingestellt. Die Kita in Weyhausen hat den Betrieb reduziert. Die Krippe Tappenbeck hat eine Notbesetzung bis 12 Uhr und ebenfalls geschlossen ist die Container-Krippe in Tappenbeck. Das berichtet Anne-Kathrin Schulze, Pressesprecherin der Samtgemeinde Boldecker Land. Die gewerkschaftlich organisierten Fachkräfte beteiligen sich an den Demonstrationen hieß es.

In den Samtgemeindeverwaltungen Papenteich und Isenbüttel keine Beeinträchtigungen

Betroffen vom Streik war auch die Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg als öffentlich-rechtliches Kreditinstitut. Eike Fromhage, Mitarbeiter in der Abteilung Kommunikation und Marketing, sprach von Einschränkungen. „Dies betrifft sowohl die telefonische Erreichbarkeit, als auch Filiale Isenbüttel sowie das Immobilien-Center Gifhorn, welche kurzfristig geschlossen sind.“ Angaben zur Anzahl der Streikenden konnte er nicht machen. Die Kundinnen und Kunden wurden über soziale Netzwerke, über die Internet-Filiale sowie mit Aushängen vor Ort und bei Anrufen mit einer entsprechenden Nachricht informiert. „Unsere SB-Bereiche und das Online-Banking stehen uneingeschränkt zur Verfügung. Zudem informieren wir, dass die sich Kundschaft für Karten – und/oder Online-Banking-Sperren an unsere zentrale Hotline 116 116 wenden kann“, so Fromhage.

Bei der Samtgemeinde Papenteich gebe es heute keine Beeinträchtigungen durch den Streik, berichtete Samtgemeindebürgermeisterin Ines Kielhorn. Sie wies allerdings daraufhin, dass im Papenteich die Gemeinden für die Kindertagesstätten zuständig seien. „Bei uns gibt es keine Einschränkungen“, erklärte Cosima François, Verwaltungsleiterin in der Gemeinde Schwülper. Die Betriebsführung der Kindertageseinrichtungen erfolge durch das DRK, das einen eigenen Haustarifvertrag habe und vom eingetragenen Verein Kinderzentrum Pusteblume, der sich bei der Bezahlung an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst anlehne, diesem jedoch nicht direkt unterliegt.

Isenbüttels Samtgemeindebürgermeister Jannis Gaus war von möglichen Auswirkungen durch Streikende in seiner Kommune nichts bekannt. Ruhig blieb es auch in der Samtgemeinde Brome. „Bei uns gibt es keine Streikenden“, berichtete Samtgemeindebürgermeister Wieland Bartels. Aus der Gifhorner Stadtverwaltung hieß es am Vormittag: „Uns ist nicht bekannt, dass hier bei uns gestreikt werden sollte“, so Pressesprecherin Annette Siemer. Einzig in der Kreisverwaltung legten einige Mitarbeiter die Arbeit nieder, um zur Demo nach Hannover zu fahren.

Kein Thema ist der Streik bei der Verkehrsgesellschaft Landkreis Gifhorn (VLG). „Im Landkreis Gifhorn gibt es derzeit keine Busstreiks, weder bei der VLG noch bei den Linien von Bischof Brauner, VB Bachstein oder den beauftragten Subunternehmen“, berichtete Geschäftsführer Stephan Heidenreich. Die VLG und die VLG-eigenen Tochterunternehmen GVB und KVB fahren nach eigenem Haustarifvertrag beziehungsweise einem Manteltarifvertrag, der zwischen dem Gesamtverkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) und der Gewerkschaft GÖD abgeschlossen wurde.

Im Gifhorner Helios-Klinikum haben am Dienstag nach Unternehmensabgaben fünf Ärzte gestreikt. „Die Versorgung unserer Patienten war für die Dauer des Streiks durchgehend gesichert. Uns sind keine Beeinträchtigungen bekannt“, teilte Helios-Sprecherin Lisa Iffland mit.