Parsau. Nach einem Verkehrsunfall zwischen Parsau und Bergfeld wird der Halter der dabei getöteten Hündin gesucht. Es geht um einen würdevollen Abschied.

Ein Autofahrer hat am Samstagabend auf der Kreisstraße zwischen Bergfeld und Parsau eine junge Hündin überfahren. Das Tier überlebte den Zusammenstoß nicht. Jetzt läuft die Suche nach dem Halter der Hündin, der Tierfreunde den Namen „Hope“ gegeben haben. Statt um Regressforderungen geht es allein um einen würdevollen Abschied.

Die Hündin trägt ein pinkes Halsband und hat eine Bisswunde am Kopf

Nach Einschätzung von Vanessa Ramsay war Hope zwischen 2 und 4 Jahren alt. Erst seit Montag liegt der Kadaver der silberfarbenen Labrador- oder Weimaraner-Hündin im Kühlhaus der Tierbestatterin. Mit Fotos und Hinweisen auf äußere Merkmale, wird seither in sozialen Netzwerken nach dem Halter gefahndet. Demzufolge trägt Hope ein pinkes Halsband, hat eine Bisswunde am Kopf sowie eine kleine Blessur an Nase und Ohr. Die Vierbeinerin ist zwar gechippt, taucht aber in keiner Datenbank auf. Deshalb verlief die Suche nach dem Halter auf diesem Kanal ins Leere.

Parsauerin sammelt den Hund am Straßenrand ein

Lässt sich kein Besitzer ausfindig machen landen tote Tiere meist in einer Tierkörperbeseitigungsstelle. Soweit hätte Ann-Kathrin Sildatke es im Fall von Hope nicht kommen lassen. „Ich hatte erst sonntags von dem Unfall erfahren und war verwundert, dass der Hund immer noch abgedeckt am Straßenrand lag“, berichtete die Parsauerin, die selbst zwei Hunde hat. „Wir fanden das respektlos, deshalb haben wir Decken ins Auto gepackt, den Hund eingesammelt, über Nacht unter unserem Carport verwahrt und zuvor alle Hebel in Bewegung gesetzt.“

Doch bei der Polizeistelle Brome stand das Paar vor verschlossenen Türen und beim bekannten Tierarzt war die Kühlung bereits voll. Über die Tierhilfe Wolfsburg kam der Kontakt zu Bestatterin Ramsey zustande, bei der die Parsauerin den toten Hund ablieferte. „Wir hätten auch in Kauf genommen, dass wir die Bestattungskosten tragen“, sagte Sildatke. „Über private Kontakte aus der Hundeschule läuft dafür mittlerweile eine Spendenaktion.“

Auf den Halter kommen keine Kosten zu

Bis zu 20 herrenlose, tote Hunde und Katzen landen pro Jahr in Ramseys Bestattungsinstitut Wau-Miau. „Ich habe mich bereit erklärt, diesen Hund so lange im Kühlhaus aufbewahren, bis sich der Besitzer findet“, berichtete sie. „Es geht nicht um Geld, sondern darum einen würdevollen Abschied möglich zu machen.“ Laut Ramsey kommen auf den Halter keine Kosten zu.

Wer sein Tier vermisst oder sachdienliche Hinweise geben kann, sollte sich mit Ramsay unter (0178) 3352743 oder www.tierbestatter-wolfsburg.de in Verbindung setzen.