Gifhorn. Der Laden mit mehreren Fair-Trade-Sortimenten und unverpackten Produkten öffnet am Montag in der Steinweg-Passage.

Montag um 10 Uhr ist es soweit: Dann eröffnet in der Steinweg-Passage in der Innenstadt ein außergewöhnlicher neuer Laden. Der Aller-Markt vereint auf 200 Quadratmetern Fläche regionale Vielfalt rund um nachhaltig und fair erzeugte Lebensmittel mit sozialen Vorteilen für Menschen aus Gifhorn.

Während Geschäftsführer Axel Royer noch an allen Ecken und Enden wirbelt, nehmen sich der ehrenamtliche Projektleiter Axel Keller und Caritas-Chef Martin Wrasmann sowie Roland Bursian, der Leiter des Isenbütteler Hofs, die Zeit, um das Ladenkonzept vorzustellen. Kern ist ein gut sortierter Unverpackt-Laden für Trockenvorräte an Getreiden, Nährmitteln und Gewürzen. Dazu kommt ein Regal mit umweltfreundlichen Reinigungsmitteln. Alle Produkte lassen sich in Selbstbedienung in mitgebrachte Mehrwegbehälter abfüllen und werden nach der exakten Einwaage abgerechnet.

Mit den Nachbarn entsteht ein Nachhaltigkeitshof

Nebenan köchelt die Mittagsküche, die vegetarische Mahlzeiten aus regionalen und saisonalen Zutaten kredenzt. „Zubereitet“ wäre vorerst zu viel versprochen, denn die Küche nutzt ein verbreitetes Aufwärmverfahren, um tagesfrisch gekochte Speisen aus der Caritas-Kindergartenküche und des Bioland-Restaurants Allerliebe aus dem Kreis Celle auf Bestellung aufzutischen. Gerne zum Verzehr direkt im Laden. Nebenan bietet der Isenbütteler Hof, Öko-Betrieb mit Mitarbeitern mit Beeinträchtigung, seine Ernte und eigene Fleischprodukte an. Die Abteilung Weltladen offeriert fair gehandelte internationale Lebensmittel. Das Stammhaus im Cardenap konzentriert sich derweil auf Textilien, Kunsthandwerk und Kaffee.

Dazu kommen regionale Spezialitäten, Honig von Imkern aus dem Landkreis etwa oder Einkochvorräte von Allerliebe.

Warum das Team immer in Bewegung ist

Projektleiter Keller hat alles liebevoll aus Second-Hand-Einrichtungen komponiert: „Neu sind nur die vielen Kühlgeräte wegen der Energieeffizienz.“ Nicht von ungefähr, hätten doch beinahe ausufernde Energiekosten das nicht auf finanziellen Gewinn ausgerichtete Geschäftsmodell gekippt.

Gewinn zieht der Aller Markt, der ohne Subventionen auskommt, vielmehr aus seinem sozialen Ansatz. Mit den Nachbarläden, die bereits fairen Handel treiben, soll die Steinweg-Passage zum Nachhaltigkeitshof werden. Im Laden treffen Kunden immer wieder auf interessante neue Gesichter von Ehrenamtlern, Menschen mit Beeinträchtigungen, Geflüchteten und Praktikanten, die auf Empfehlung des Jobcenters für eine feste Stelle in anderen Unternehmen trainieren.