Weyhausen. Unterricht an der Grundschule und an der OBS Weyhausen ist ab kommenden Montag wieder möglich. Auch das Kita-Essen kann wieder ausgeliefert werden.

Ein Brand kurz vor Weihnachten hatte den Schulunterricht am Schulzentrum Weyhausen lahmgelegt. Heute kam jedoch die erlösende Nachricht: „Der Unterricht an der Grundschule aber auch an der OBS kann ab kommenden Montag wieder in Präsenz starten. Mit dem Ende der Ferien können zudem die Hortkinder wieder betreut und das Essen für unsere Kitas ausgeliefert werden“, freut sich Bauamtsleiter Arthur Matis. Einschränkungen gibt es nur für die rund 160 Schüler der Christian-Albinus-Oberschule, die vorerst auf einige gewohnte Klassenräume verzichten müssen.

Grundschule, Hort und Bücherei können wieder genutzt werden

Wie die Samtgemeinde Boldecker Land mitteilt, waren in der Nacht vom 15. auf den 16. Dezember aus ungeklärter Ursache zwei Müllcontainer in Flammen aufgegangen, die einen Fassadenbrand auslösten, durch den giftige Brand- und Rauchgase auch in große Teile des Westflügels des Gebäudes sowie in die Aula gelangen konnten. „Die Bauteile A und B des Schulzentrums, die zur OBS gehören, sind inzwischen vom Rest abgeschottet und müssen umfangreich saniert werden“, sagt Matis, „der Schulunterricht für die Oberschüler findet vorerst in den Gebäudeteilen C und D statt, die gründlich gereinigt wurden.“ Dort würden die Fachräume für Bio, Chemie und Werken als Klassenräume genutzt, ebenso werde in Teilen der Mensa unterrichtet. „Nötigenfalls würde auch die Grundschule noch einen Raum zur Verfügung stellen.“ Nach einer Grundreinigung wieder genutzt werden könnten auch die Gebäudeteile E, F und I - Grundschule, Hort, und Bücherei. Matis: „Wir sind sehr erleichtert, dass dies trotz der Feiertage mit einem tollen 25-Mann-Team so zügig geklappt hat.“ Auch die teuren Fachbücher der Lehrmittelausgabe der OBS hätten durch eine Spezialreinigung gerettet werden können.

Am Mittwoch war Chemiker und Brandsachverständiger Dr. Joachim Ryll aus Hannover noch einmal vor Ort, der den Vertretern der Samtgemeindeverwaltung das erfreuliche Ergebnis seiner Untersuchungen vorstellte. „Aus seiner Sicht können wir die grundgereinigten Gebäudeteile C, D, E und F sowie I unbedenklich nutzen, sodass der Samtgemeindebürgermeister jetzt auch die offizielle Freigabe dafür erteilen kann“, so Matis weiter. „Die jetzt vollzogenen Arbeiten hatten für uns auch erstmal Priorität, um unsere Einrichtungen soweit wie möglich schnell wieder in Betrieb nehmen zu können.“ Unklar ist bislang noch, ob dies auch für das Lehrerzimmer und die Verwaltung der OBS gilt. „Dort sind die Schadstoffanalysen noch nicht ganz abgeschlossen. Kann die Freigabe bis Montag nicht erteilt werden, zieht die Verwaltung übergangsweise mit in den C-Trakt (den Mensa-Bereich) und auch das Lehrerzimmer ließe sich dort im ersten Stock in zwei Lagerräumen unterbringen.“ Die Spezial-Reinigung von drei EDV-Arbeitsplätzen wurde ebenfalls vorgenommen, heißt es in der Pressemitteilung der Samtgemeinde weiter.

Mit der Sanierung der Gebäudeteile A und B wird in zwei bis drei Wochen begonnen

Im zweiten Teil der Sanierungsmaßnahmen wird in voraussichtlich zwei bis drei Wochen die Reinigung und Sanierung der abgeschotteten Gebäudeteile A und B begonnen „Vorher geht es nicht, da der beauftragte Generalunternehmer bei der Versicherung noch ein Komplett-Angebot (oder Massenermittlung) für die Kosten seiner Arbeit abgeben muss. Solange werden wir warten müssen. Es geht dabei ja um sehr viel Geld“ , erklärt Matis. Nach derzeitigen Erkenntnissen müssten zum Beispiel auch in allen Etagen die offenporigen Zwischendecken erneuert werden, die man nicht reinigen könne. Samtgemeindebürgermeister Dennis Ehrhoff war in seinen ersten Schätzungen von „einer siebenstelligen Schadensumme“ ausgegangen, und scheint dabei wohl recht zu behalten: „Die Schulleitung hat erklärt, dass wir die Beschulung der OBS-Schüler, wie sie ab Montag geplant ist, nur maximal drei Monate durchhalten können. Bis dahin werden aber die Klassenzimmer und die Aula nicht saniert sein; wir rechnen eher mit einem Jahr, sodass wir uns als nächstes über das Anmieten von Containern Gedanken machen müssen“, sagt der Bauamtsleiter. Aber auch das zahle die Versicherung.