Walle. Eine große Scheune mitten im Dorf brennt. Ein Partygast aus der Nachbarschaft hält die Flammen in Schach, bis die Profis übernehmen.

In der Silvesternacht um 23 Uhr kam es zu einem Brand einer Scheune an der Hafenstraßen in Walle. Beherztes Eingreifen der freiwilligen Feuerwehr kurz vor dem Jahreswechsel verhinderte eine folgenschwere Brandkatastrophe durch das Feuer mitten im Dorf. Zum Ersteinsatz war der Löschzug 2 der Samtgemeinde Papenteich alarmiert. Die Ortsfeuerwehren Groß Schwülper, Lagesbüttel und Rothemühle/Walle rückten mit rund 60 Einsatzkräften an. Lagesbüttels Ortsbrandmeister Eike Wiechmann übernahm die Einsatzleitung.

Bemerkt hatten das Feuer zwei Spaziergänger, die eine Stunde vor dem Jahreswechsel noch schnell mit dem Hund rausgingen. Ein Polizeisprecher berichtete: „Vater und Sohn weckten die Hofeigentümer, die bereits zu Bett gegangen waren.“ Sie riefen sofort die Feuerwehr.

Großen Anteil daran, dass sich die Flammen ausgehend von einer Papiertonne in der Scheune nicht noch schneller ausbreiteten, hatte laut Polizei auch ein beherzter Partygast aus der Nachbarschaft. Der griff sich mit den Hofbewohnern alle verfügbaren Feuerlöscher, um das Feuer so gut wie möglich in Schach zu halten.

Die Scheune war vollständig verraucht

Dann war auch schon Ortsbrandmeister Wiechmann da und startete den umfassenden Löscheinsatz. Bei seinem Eintreffen stellte er starke Rauchentwicklung aus der Scheune fest. „Das Gebäude war komplett verraucht, äußerliche Flammen waren jedoch nicht zu sehen“, so beschreibt Wiechmann seine ersten Eindrücke nach der Erkundung.

Den Gerätepark in der Scheune rettete die Feuerwehr auch.
Den Gerätepark in der Scheune rettete die Feuerwehr auch. © Kreisfeuerwehr Gifhorn | Hannes Keihe

Insgesamt vier Trupps unter Atemschutz setzte er ein, um die Scheune von innen zu löschen und zu kühlen und so eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Anschließend wurden das Erd- und Obergeschoss mit einer Wärmebildkamera kontrolliert. Weitere Glutnester ließen sich dabei nicht feststellen. Ein Überdrucklüfter half, die Scheune zu entrauchen.

Die Brandursache ist noch unklar – die Polizei ermittelt

Sicherheitshalber wurden im Einsatzverlauf die Feuerwehren Feuerwehren Adenbüttel, Didderse, Rolfsbüttel, Rötgesbüttel und Ohnhorst/Gravenhorst des Löschzugs 3 der Samtgemeinde sowie der Rettungswagen der Schnelleingreifgruppe nachalarmiert. Ihr Einsatz war vor Ort jedoch nicht mehr erforderlich, sodass sie noch auf der Anfahrt umkehren konnten.

Ebenfalls vor Ort waren ein Rettungswagen des DRK Gifhorn und der stellvertretende Gemeindebrandmeister Jan Klages, der zwischenzeitlich auch die Einsatzleitung übernahm.

Die Feuerwehr stellte fest, dass das Feuer im Bereich des Hallentores ausbrach. Wie es dazu kam, ist bislang unklar. Polizeibeamte des Kommissariats Meine beschlagnahmten die Scheune, bis ab Montag Brandschutzermittler nach der genauen Ursache des Feuers suchen können. Auch Angaben zur Schadenhöhe werden dann möglich sein.