Gifhorn. Ein Hilfsangebot für bedürftige Halter, die ihre Tiere nicht mehr versorgen können. Am 15. Oktober gibt es in Meinersen die erste Tiertafel.

Die Energiekrise, die Pandemie und die Inflation bringen auch zahlreiche Tierhalter in Schwierigkeiten. Sie bekommen arge Probleme, das Geld für die Tiernahrung für ihre Gefährten aufzubringen. „Wir haben in diesem Jahr insbesondere viele ältere Leute gehabt, die ihre Tiere bei uns abgeben wollten, weil sie sie nicht mehr versorgen können. Da ist bei uns die Idee entstanden, eine Tiertafel ins Leben zu rufen“, erklärt Ivonne Wellegehausen.

Sie gehört zum Vorstand der kleinen Gifhorner Tierschutzorganisation Pfötchenglück Gifhorn. Der Verein stellte sich erst jüngst bei der Ehrenamtsmesse des Landkreises vor. Nun möchten die Mitglieder ihr neues Projekt bekannt machen, das analog der Gifhorner Tafel funktionieren soll, allerdings ausschließlich mit Futter für Hund, Katze, Kleintiere, Vögel und Co. „Im Rahmen unserer Möglichkeiten versuchen wir auch alte und chronisch kranke Tiere mit Futter zu versorgen.“

„Die Aktion liegt uns richtig am Herzen. Es gibt viele Hilfsangebote für den Zweibeiner, aber selten für Tiere in unserer Region. Somit helfen wir dem Tier, in seinem gewohnten Umfeld zu bleiben und entlasten auch die Tierheime, weil es keinen Grund mehr gibt, sein Tier aus finanzieller Not heraus abzugeben“, betont Ivonne Wellegehausen.

Zum Glück habe man auch gleich Unterstützer gefunden. So kooperiert der Verein mit der großen Tiernahrungs-Kette Fressnapf und der Initiative Aktiv für Menschen in Meinersen. Dort im Uhlenkamp 4 findet auch am Samstag, 15. Oktober, in der Zeit von 10 bis 12 Uhr die erste kleine Tiertafel statt. Ivonne Wellegehausen: „Es ist extrem schwierig, Räumlichkeiten zu finden. Daher freuen wir uns sehr über die Zusammenarbeit mit Aktiv für Menschen. Darüber hinaus bieten wir nach Rücksprache auch einen Bringdienst an.“

Bedürftigkeit der Tierhalter muss nachgewiesen werden

Geht es nach den Pfötchenglück-Mitgliedern, sollten Schicksal sowie sozialer Status kein Grund sein, sich von seinem Haustier trennen zu müssen. „Die Verhinderung einer Notlage für das Tier ist unsere wichtigste soziale Aufgabe“, sagen sie. Profitieren vom Engagement kann jeder, der seine Bedürftigkeit nachweist, zum Beispiel mit Arbeitslosen- oder Leistungsbescheid vom Jobcenter.

Neben Personalausweis müssen zudem nachgewiesen werden: Anzahl der im Haushalt lebenden Tiere; Impfbescheinigungen beziehungsweise regelmäßige Untersuchungen durch den Tierarzt sowie Kaufvertrag bei Kleintieren. Auf der Homepage des Vereins unter https://www.pfötchenglück-gifhorn-ev.de gibt es weitere Informationen und Antragsformulare. Der Verein ist zudem unter der Mailadresse pfoetchenglueckgifhorn.ev@outlook.de zu erreichen.

„Wir sind auf Spenden von Privatpersonen, Tierfuttergeschäften, aber auch von Futtermittelfirmen angewiesen. Daher variiert unser Lagerbestand natürlich. Gleichzeitig bitten wir um Verständnis, dass wir kein veterinärmedizinisches Futter oder eine tierärztliche Versorgung anbieten können“, sagt die Tierschützerin, die hofft, dass künftig möglichst viele Menschen die Tiertafel fördern.