Hankensbüttel. In der stinkenden Mietwohnung lebten auch Wasserschildkröten, Hunde und Katzen. Nachbarn hielten es nicht mehr aus.

Weil es aus der Mietwohnung in einem Hankensbütteler Mehrfamilienhaus unerträglich nach Verwesung stank, alarmierten Bewohner die Polizei. Die zwei Beamten des Kommissariats Wittingen stießen am Freitagnachmittag bei einer Kontrolle auf „desaströse Zustände“, berichtete Polizeisprecherin Manuela Hahne.

Die dreiköpfige Familie hielt zwei geschützte Papageien, drei ebenfalls geschützte Wasserschildkröten sowie zwei Hunde und mehrere Katzen in einem völlig verwahrlosten Umfeld. „Die Beamten konnten die Wohnung nur unter Vollschutz betreten“, sagte Hahne. Die Bewohner seien allerdings friedlich gewesen und hätten keinen Widerstand geleistet.

Die Familie bleibt in der verwahrlosten Wohnung zurück

Dabei wurden ihnen die Tiere weggenommen: Ein Mitarbeiter des für solche Fälle zuständigen Nabu-Artenschutzzentrums erlöste die Papageien und Schildkröten, um sie in Leiferde artgerecht einzuquartieren. Ehrenamtler des Tierheims Isenhagener Land kümmerten sich um Hunde und Katzen. Sachkunde- oder Erlaubnisnachweise für die geschützten Tiere konnte die Familie nicht vorlegen, so die Polizei. Deswegen sei ein Strafverfahren angelaufen.

Und die Wohnsituation? Da muss sich die Familie selbst helfen. „Der sozialpsychiatrische Dienst wurde nicht benachrichtigt“, sagte Sprecherin Hahne auf Nachfrage.