Gifhorn. Landrat und Sparkassenvorstand bringen die Spendenschecks vorbei. Beim Aktionstag Sauberer Landkreis wurden 40 Tonnen Müll gesammelt.

2200 fleißige Helfer aus 75 Ortschaften sammelten Anfang März 40 Tonnen Müll. Während einige wegen der aufkommenden Corona-Pandemie ihre Teilnahme am Aktionstag Sauberer Landkreis kurzfristig absagten, zogen diese Sammler durch die Natur, um den Unrat zu befreien. Pro gesammelter Tonne Müll spendete die Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg 125 Euro, sodass summa summarum 5000 Euro an drei gemeinnützige Organisationen gehen konnten. Und denen statteten Landrat Andreas Ebel und Sparkassen-Vorstand Dr. Patrick Kuchelmeister, der mit weiteren Kollegen ebenfalls die Ärmel beim Müllsammeln hochgekrempelt hatte, nun einen Besuch ab.

Die Spende von 2000 Euro an die an die Aller-Oker-Lachs-Gemeinschaft überbrachten sie im Freien an den Vorsitzenden Wolfgang Geuke. „Wir freuen uns sehr über das Geld. Damit können wir den Fischbesatz im Landkreis nochmal erhöhen“, berichtet Geuke. Die Aller-Oker-Lachs-Gemeinschaft hat etwa 7.500 Mitglieder und deckt einen großen Bereich vom Harz bis nach Müden/ Örtze und auch in den Westen bis Celle ab, heißt es vonseiten des Landkreises. Neben dem Ziel, die Flüsse so durchgängig wie möglich zu machen, kümmern sich die Ehrenamtlichen um den Fischbesatz. Mit der Spende können 1.000 neue Fische wie Forellen für den Landkreis Gifhorn gekauft werden, um die Gewässer zu verbessern. „Wir setzen uns für die Menschen und die Natur hier vor Ort ein. Dazu gehören auch die Flüsse und Seen, und die Tiere die darin leben“, so Dr. Kuchelmeister.

Für die zahlreichen Reptilien braucht das Nabu-Artenschutzzentrum in Leiferde ein neues Zuhaus. Mehr als 50 Echsen und Schlangen beheimatet es derzeit. Den 30 Jahre alten Raum hat das Team aufwändig saniert, die Kosten dafür sollten über das Storchenfest wieder reinkommen. Doch wegen Corona wurde daraus nichts. „Gerade in Hinblick auf einen voraussichtlich trockenen Sommer werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nabu viel zu tun haben, sodass eine Unterstützung sehr sinnvoll ist“, findet Landrat Ebel. Leiterin Bärbel Rogoschik freute sich über die Unterstützung und hatte noch einen wichtigen Appell auf dem Herzen: „Auch zwischen Mensch und Tier sollte Abstand gewahrt werden. Nicht jedes Eichhörnchen, jeder Hase oder Vogel, der mutmaßlich ohne Muttertier unterwegs ist, muss direkt in das Artenschutzzentrum gebracht werden. Besser ist, das Tier eine Weile zu beobachten. In der Regel kommt die Mutter wieder.“

Die restlichen 1000 Euro gingen an die Aktion Fischotterschutz. Die Mitglieder des Vereins setzen sich dafür ein, dass Insekten und Kleintiere im hohen Gras Schutz finden in den Altgrasstreifen an der Ise finden, die daher bewusst nur einmal jährlich gemäht werden. Im Rosengarten des Gifhorner Schlosses übergaben Ebel und Kuchelmeister den Spendenscheck an Stefanie Hillmann, Koordinatorin der Natur- und Umweltschutzverbände im Landkreis Gifhorn (KONU), die in Vertretung für Dr. Oskar Kölsch, Vorstand der Aktion Fischotterschutz, kam.

Die Uferrandstreifen an der Ise im Landkreis Gifhorn dienen als ideale Rückzugsorte zur Überwinterung und Vermehrung von Heuschrecken, Käfern und Bienen. Für Hasen, Vögel und Insekten sind die sogenannten Altgrasstreifen eine Nahrungsquelle und bieten Deckung. „Bedingung dafür ist, dass die Gräser am Ufer höchstens einmal im Jahr gemäht werden, damit sie das restliche Jahr über hoch genug wachsen können, um tatsächlich eine Schutzfunktion zu haben“, sagt Hillmann. Mit Hilfe der Spende können insgesamt 5.000 Quadratmeter neue Altgrasstreifen angelegt werden. Dr. Kuchelmeister: “Es ist ideal, dass die Aktion Fischotterschutz diese Flächen wiederum nutzen kann, um einen Rückzugsort für viele Tiere zu schaffen.“