Gifhorn. Das Mosaik- und Fit-Team näht mit und für Flüchtlinge und unterstützt den Leukämiekranken Sebastian. Auch in Meinersen tut sich einiges.

Überall im Kreis rattern die Nähmaschinen. Auch das Team des Fördervereins „Ehra-Lessien, ein Dorf – ein Team“ sprang ein und nähte fleißig mit und für Flüchtlinge. Jan Rzeppa, der die Flüchtlinge in der Gemeinschaftsunterkunft in Lessien betreut, bat den Förderverein um Unterstützung, als klar wurde, dass die niedersachsenweite Maskenpflicht eingeführt und die Bewohner des Camps versorgt werden mussten. Schnell fanden sich Mitglieder der Mosaik- und Fit-Teams, heißt es in dem Bericht der Vorsitzenden Jenny Reissig.

Zuhause nähten Maria Beinhorn, Rita Albrecht, Marianne Lansmann, Aishe und Zarina Bizaeva Masken für die Flüchtlingskinder. Vorsitzende Reissig schlug vor, auch die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft mit einzubeziehen. Der Förderverein stellte zwei Nähmaschinen zur Verfügung, Stoffe, Garne, Gummibänder und Heftlaschen wurden zusammengestellt und Maria Beinhorn spendete Scheren und Vorlagen für Masken. Sie zeigte den beiden Schneidern Amarasy Savane und Asif Rahim Khan, wie die Masken genäht werden. Zudem wurden sie tatkräftig durch Wazhme Qazizade, Saliou Kann und Mohamed Bea unterstützt, heißt es weiter. Nach fünf Tagen war alles vollbracht: Viele bunte Masken für Kinder und Erwachsenen der Gemeinschaftsunterkunft in Lessien sowie für die Bromer Unterkunft wurden kreiert. Reissig bot den Flüchtlingen an, die Nähmaschinen weiterhin in der Unterkunft zu belassen, um sie für Näh- und Reparaturarbeiten zu nutzen.

Doch es geht von weiter. Die fleißigen Näherinnen übergaben den Gewinn aus der Nähaktion dem Dorftreff Mosaik, der das Geld auf der Spendenkonto der DKMS für die Online-Typisierung von Sebastian Terbrüggen, der an Leukämie erkrankt ist, überweist, damit die Laboranalysen der Proben bezahlt werden können. Schon 600 Euro sind zusammengekommen, die die Näherinnen Familie Terbrüggen mitsamt einer Genesungskarte überreichten, heißt es weiter. Maria Beinhorn und ihr Helferteam werden unermüdlich weiter nähen. Wer noch Gesichtsschutzmasken für die Aktion „Sebastian“ haben möchte, kann sich gerne bei Maria Beinhorn melden. Sie wird den Erlös zukünftiger Einnahmen aus dem Verkauf der Schutzmasken dem Mosaik-Team überreichen, das sich um viele Aktivitäten im Dorftreff kümmert. Wer Masken erwerben möchte, kann bei der Bestellung entscheiden, wem die Einnahmen zugutekommen sollen – Stichwort „Sebastian“ oder „MOSAIK“. Maria Beinhorn: (05377) 422.

Auch in Meinersen ist man fleißig dabei. Schüler, Eltern, der Förderverein sowie die Schulleitung des Sibylla-Merian-Gymnasiums hatten kurz nach den Osterferien gemeinsam dazu aufgerufen, Mund-Nasen-Bedeckungen (Facy) für die Schulgemeinschaft zu nähen, damit sowohl Schüler als auch Lehrer bei ihrer Rückkehr zum Unterricht mit einer 2er-Packung Alltagsmasken samt Bedienungsanleitung ausgestattet sind.

Für die Maske wurde um eine Spende gebeten. Mit dem gesammelten Geld übergibt der Förderverein allen Näherinnen einen Gutschein von NÄHLI, einem Stoffladen aus unserer Region. Seit rund zwei Wochen sind die Näherinnen am Werk. So sind für die sogenannte „Facy-Näh-Aktion“ mehr als 100 Masken entstanden „und ein Vielfaches in Aussicht gestellt“, heißt es in dem Bericht von Lehrerin Ursula Block. „Gespannt, ob das Vorhaben unsere Hoffnungen erfüllen wird, freuen wir uns über jede Unterstützung.“

Jutta Jassens und Christa Bucholzer vom Landfrauenverein Walle nähten bisher 560 Masken. Diese wurden an zwei Seniorenheime in Groß Schwülper und Gifhorn gespendet. Ein privater Pflegedienst aus Braunschweig erhielt ebenfalls Masken. Die letzte Spende ging an das Hospiz in Braunschweig. Als Dank für Stoffspenden und Gummiband bekamen Mitglieder des Landfrauenvereins und andere Spender zusätzlich Exemplare ausgehängt.