Jembke. Gibt es nach 135 Jahren seit Gründung (zuerst als Männerchor) demnächst keinen Gemischten Chor Concordia Jembke mehr? Fast sieht es danach aus.

Denn auf der Jahreshauptversammlung im Gemeindesaal der Kirchengemeinde Jembke fand sich niemand dazu bereit, die Nachfolge von Antje Schnürer als Vorsitzende anzutreten. Jetzt wird eine demnächst anberaumte außerordentliche Mitgliederversammlung über das Fortbestehen des Chores entscheiden. Bis dahin wird Antje Schnürer den Vorsitz kommissarisch weiterführen.

Es war in jeder Hinsicht eine denkwürdige Jahresversammlung für den Jembker Chor. Beim Tagesordnungspunkt Vorstandswahlen sagte die nicht zur Wahl stehende stellvertretende Vorsitzende Martina Schulze: „Jetzt bin ich die Einzige, die vom Vorstand noch übriggeblieben ist.“ Was war passiert? Vorsitzende Antje Schnürer hatte schon vor zwei Jahren angekündigt, dass sie nach insgesamt 16 Jahren Vorstandsarbeit – davon 12 Jahre als Vorsitzende – von ihrem Amt zurücktreten werde. Und auch Kassenführerin Anke Gruß trat zurück. Sie leistete 24 Jahre Vorstandsarbeit im Kassenwesen. Außerdem galt es, den vakanten Posten der Schriftführung zu besetzen.

Niemand von den Versammlungsteilnehmern erklärte sich anfänglich bereit, für eines der zur Wahl stehenden Ämter zu kandidieren. Schulze, die die Wahl leitete, bewies Einfühlungsvermögen in die Ablehnungsgründe. Mit ihrer Geduld, das Kapitel Vorstandswahlen nicht gleich zu schließen, sollte sie zumindest bei zwei Vorstandsposten Erfolg haben. Angelika Helbing und Sonja Gnaß zeigten schließlich Bereitschaft zur Kandidatur. Angelika Helbing wurde zur neuen Kassenführerin und Sonja Gnaß zur neuen Schriftführerin gewählt. Die Kasse prüft Ingrid Wudi.

„Das Jahr 2019 war für unseren Chor recht abwechslungsreich“, gab Antje Schnürer ihren letzten Jahresbericht als Vorsitzende. Aktuell habe der Chor 79 Mitglieder, davon 36 Aktive und 43 Fördernde. Insgesamt zähle sie 47 Zusammenkünfte, davon 36 Chorproben. „Der chorische Höhepunkt ist immer wieder unser Adventskonzert. Wir durften in der St.-Georg-Kirche einen großartigen Erfolg vor vollbesetzten Kirchenbänken feiern.“