Brome. In der Nacht auf Sonntag fing das Dorfgemeinschaftshaus in Brome mit Gaststätte, Bowlingbahn und Anbau Feuer. Es entstand Millionenschaden.
Ein Großfeuer vernichtete am Sonntagmorgen gegen 2.40 Uhr das Dorfgemeinschaftshaus Brome „Perle an der Ohre“ inklusive der Gaststätte, der Bowlingbahn und einem Anbau. Die Löscharbeiten dauerten bis zum Nachmittag an. „Wir sind nun in den letzten Zügen“, sagte Michael Gose um 14.30 Uhr von der Pressestelle der Kreisfeuerwehr Gifhorn.
Brand verursachte wohl Millionenschaden
Bürger in der Gemeinde sollten aufgrund der Rauchentwicklung immer Fenster und Türen geschlossen halten, teilt die Warnzentrale Niedersachsen mit.
Der Bürgermeister von Brome Gerhard Borchert (CDU) sprach von einem Millionenschaden, der bei dem Brand im Dorfgemeinschaftshaus entstanden sei.
Das Dorfgemeinschaftshaus Brome am Tag nach der Brandnacht
Um den Brand zu löschen, musste die Feuerwehr schwere Geschütze auffahren. So rissen die Einsatzkräfte nach eigenen Angaben mit einem Bagger einen Teil des Gebäudes ein, um die verbliebenen Brandnester zu löschen. Ein Raum war laut Gose mit heruntergefallenen Trümmern gefüllt, zwischen denen noch Glutnester gewesen seien. Hier wurden am Nachmittag mit einem Bagger die Mauern abgetragen und der Schutt auseinandergefahren, um die restlichen Glutnester zu löschen.
Außergewöhnlich großer Einsatz
Zum Zeitpunkt des Brandes war niemand in dem Gebäude, es gab nach ersten Erkenntnissen keine Verletzte, teilt Tobias Nadjib, Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Gifhorn, mit.
Gose unterstreicht, wie außergewöhnlich dieser Einsatz war: „Das war ein sehr, sehr großer Einsatz. Sowohl von der Einsatzdauer als auch von der Belastung. Einen Einsatz solchen Umfangs haben wir nur ein- bis zweimal im Jahr kreisweit – und es ist ein großer Landkreis.“
166 Feuerwehrkräfte über 12 Stunden im Einsatz
Das Arbeiten mit den Atemschutzgeräten sei für die Einsatzkräfte eine große Belastung – dazu arbeiteten die insgesamt 166 Einsatzkräfte über 12 Stunden an der Brandstelle.
Der angrenzende Ohre-See konnte zwar als Quelle für das Löschwasser verwendet werden, stellte die Feuerwehr aber auch vor eine Herausforderung, so Gose. So musste etwa verhindert werden, dass das benutzte Löschwasser sich mit dem Seewasser vermischte. „Daher konnten wir etwa nur mit Wasser und nicht mit Schaum löschen, das macht den Einsatz noch aufwendiger“, berichtet Gose.
Warnung an Anwohner aufgrund starker Rauchentwicklung
Der Brand entwickelte sich in der Nacht aus einer anfangs geringen Rauchentwicklung auf der Ostseite zum Anbau. Polizei und Feuerwehr waren sehr schnell vor Ort und konnten das Gebäude anfangs noch betreten. Die Rauchentwicklung wurde allerdings stärker, so dass die Kräfte sich zurückziehen mussten.
Um kurz nach vier Uhr steht das Dach in Flammen
Im Eingangsbereich wurden Lüfter aufgestellt, um den Bereich rauchfrei zu bekommen. Gegen 4.00 Uhr zündete dann das Feuer durch und der gesamte östliche Bereich und der Anbau standen im Flammen. Nur 30 Minuten später stand das gesamte Dach in Flammen, inzwischen war die Feuerwehr-Drehleiter aus Wittingen eingetroffen.
Eingang der Gaststätte ist ein Flammenmeer
Nur kurz darauf war auch der Eingangsbereich zur Gaststätte ein Flammenmeer. Die eingesetzten Feuerwehrleute konnten den Brand nur von außen bekämpfen. Es war auch ein starker Funkenflug auf der Ostseite, auf angrenzenden Garagendächer standen daher Feuerwehrleute und machten diese feucht, um eine Brandausbreitung zu verhindern. Im Laufe des Einsatzes wurden auch diverse Gasflaschen aus dem Gebäude gebracht.
DRK versorgt Feuerwehrkräfte durchgängig
Die Löschwasserversorgung erfolgte aus mehreren Hydranten an der Hauptstraße und sechs Pumpen aus dem Ohre-See.
Eingesetzt waren insgesamt 166 Feuerwehrleute aus der Samtgemeinde Brome, Wittingen und dem Boldecker Land. Viele Kräfte waren unter Atemschutz. Ein Rettungswagen der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) des DRK stand zur Sicherheit bereit.
Großbrand in Brome - es ist nur eine Ruine übrig
Gose lobte den Einsatz des DRK, der die Feuerwehrkräfte über die gesamte Einsatzdauer mit Essen und Trinken versorgte.
„Dieser Brand wird das Vereinsleben beeinflussen“
Der Ort wird diesen Brand noch lange spüren, glaubt Gose. „Das Ortszentrum von Brome hat damit etwas verloren. Das war der einzige Saal des Ortes und es dauert, bis das wieder aufgebaut ist. Dieser Brand wird das Vereinsleben nachhaltig beeinflussen“, so der Pressesprecher der Kreisfeuerwehr.
Die Besitzer der Gaststätte und der Bowlingbahn seien selber Bromer und wohnten in direkter Nähe. „Sie mussten den Brand die ganze Nacht mitansehen“, berichtet Gose.
Brandwache bis Montagmorgen
Am Nachmittag übernahm die Ortsfeuerwehr Brome die Koordination über die Brandstelle und wird auch die Brandwache übernehmen. Bis zum Abend haben noch etwa 20 Einsatzkräfte die Stelle betreut, in der Nacht werden mindestens 9 Feuerwehrleute die Einsatzstelle bewachen, damit das Feuer nicht erneut aufflammen kann. Am Montagmorgen werde die Ortsfeuerwehr die Lage dann neu beurteilen.
Die Polizei mache erste Ermittlungen zu der Brandursache, bisher sei diese aber noch nicht bekannt.
Die Hauptstraße wurde zwischenzeitlich voll gesperrt, es erfolgte auch eine Rundfunkdurchsage.