Barwedel. Kandidat für die Wahl zum Gifhorner des Jahres: Oliver Hanke als 1. Vorsitzender des Fußball-Jugendfördervereins Boldecker Land.

Fußball und die Arbeit mit Kindern – diese Kombination lebt Oliver Hanke aus Barwedel mit Leib und Seele. Seit der Gründung des Fußball-Jugendfördervereins Boldecker Land im Jahr 2012 ist der 49-Jährige unermüdlich dabei, den Nachwuchs auf die Plätze zu holen und dort zu fördern. Jahrelang war Hanke 2. Vorsitzender, seit 2017 übt er das Ehrenamt als 1. Vorsitzender aus.

25 bis 30 Stunden pro Woche opfert er neben seinem Beruf als KFZ-Schlosser für diese Aufgabe: Mannschaftsmeldung, Sponsorensuche, Trainingsplatz-Koordination, Hallenbelegung, Spielverlegung, Presseberichte – für die Organisation des Spielbetriebs der 14 Mannschaften – darunter zwei Mädchenteams – fallen einige Aufgaben an. Für noch bessere Spielbedingungen wünscht sich Hanke eine weitere Halle, die nicht nur die Fußballer, sondern auch andere Sportler nutzen könnten. Denn: „Die Halle in Weyhausen platzt aus allen Nähten, manche Sportvereine müssen sogar Interessierte ablehnen und haben einen Aufnahmestopp“, so Hanke über die Folgen der Platzkapazitäten. Auch über ein eigenes Vereinsheim als richtige Geschäftsstelle würde er sich freuen. „Im Moment kommen die Leute zu mir nach Hause, wenn sie etwas wollen.“ Doch der Barwedeler weiß, dass die Sportanlagen in der Samtgemeinde, auf denen die Mannschaften trainieren und ihre Punktspiele absolvieren, beengt sind.

Kandidat Gifhorner des Jahres: Oliver Hanke

weitere Videos

    Die Idee, einen samtgemeindeübergreifenden Fußball-Jugendförderverein zu gründen, hatte den Hintergrund, dass in den damaligen, getrennt voneinander agierenden Jugendspielgemeinschaften nicht alle Jahrgänge besetzt werden konnten. Also legte man sie zusammen. Laut Hanke ist es der zweitgrößte Jugendverein im Landkreis Gifhorn, mehr als 200 Jugendspiele werden hier pro Jahr absolviert.

    Hanke und sein Vorstandsteam sorgen für den Nachwuchs. Das Ziel ist es, dass die Kinder und Jugendlichen später im Erwachsenenalter in die sechs Stammvereine des Boldecker Landes wechseln. Doch es gibt ein Problem, dass im Laufe der Jahre immer größer geworden ist: wie auch in anderen Sportarten sind Trainer bei den Jugendkickern Mangelware. Hanke selbst steht in seiner Freizeit dreimal pro Woche auf dem Platz, trainiert die G- und F-Jugend mit Kindern zwischen fünf und sechs Jahren sowie die Bambinis im Alter von vier bis fünf Jahren. „Ich habe immer schon mit Freunden gebolzt, aber im Verein spielen durfte ich nie, das wollten meine Eltern damals nicht“, meint der Barwedeler. Das Kicken im Verein holte Hanke spät nach. „Im zarten Alter von 41 Jahren habe ich bei den Altsenioren angefangen“, sagt er augenzwinkernd.

    Sein Engagement als Trainer fing vor über 15 Jahren damit an, dass er seine Söhne regelmäßig zum Training und zu den Sonntagsspielen begleitete. Weil der damalige Coach beruflich ab und an verhindert war, sprang Hanke ein – erst hin und wieder, später regelmäßig. Bis heute trainiert er Kinder, wird dabei vorwiegend von Vätern unterstützt, deren eigene Kinder in den Jugendteams spielen. „Mit Kindern zu arbeiten, ist noch anspruchsvoller als mit Erwachsenen, sie brauchen mehr Aufmerksamkeit.“ Es gehe nicht nur um das Beibringen von Fußballkenntnissen, sondern um die Vermittlung sozialer Kompetenzen. Dazu zählt etwa, sich in einer Gruppe unterzuordnen und im Team zu agieren.