Grassel. Kandidat für die Wahl zum Gifhorner des Jahres: Der Grasseler Chorleiter Patriz Brünsch hat sich der Chor- und Kirchenmusik verschrieben.

Patriz Brünsch liebt die Musik. Schon als Konfirmand hatte er den Wunsch, in der Grasseler Kirche auf der Orgel zu spielen. Der ging als Jugendlicher auch in Erfüllung, regelmäßig spielte er bei den Gottesdiensten und ließ sich während der Schulzeit in Hannover bei der Landeskirche zum Kirchenmusiker ausbilden.

Das war quasi der Startschuss für ein ehrenamtliches Engagement in Sachen Kirchen- und Chormusik, das den Grasseler quer durch den Gifhorner Landkreis und darüber hinaus führte. Heute ist er unter anderem Vorsitzender der Chöre in Grassel und Osloß, leitet zehn Chöre und ist zudem Vorsitzender des Wolfsburger Chorverbandes, dem 25 Chöre auch aus Gifhorn und Braunschweig angehören. „Ich bin an fünf Tagen in der Woche regelmäßig von 17 bis 23 Uhr für Proben unterwegs“, sagt der 36-Jährige.

Ein riesiger zeitlicher Aufwand, für den er zumindest als Chorleiter kleinere finanzielle Unterstützungen erhält. „Ich mache gerne alles selber. Ob Plakate, Programme oder Logos, da passiert ziemlich viel“, erklärt Brünsch. Ziemlich viel ist auch passiert, nachdem er als Chorleiter von Grassel aus startete und sich über Adenbüttel und Vollbüttel einen guten Ruf unter den Sängern „erarbeitete“.

„Das waren tolle Jahre mit fulminanten Konzerten in vollen Kirchen. Und wie das so ist in der Szene, es spricht sich rum und gefühlt habe ich immer Ja gesagt“, stellt er lächelnd fest.

Kandidat für die Wahl zum Gifhorner des Jahres: Der Grasseler Chorleiter Patriz Brünsch

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    Und Gefühl ist bei ihm jede Menge im Spiel: „Die Faszination der Chormusik liegt im Klangvolumen, in der Vielfalt der Stimmen und der Herausforderung, diese zu einer Harmonie zu formen. Das erzeugt bei mir Gänsehaut. Zudem habe ich große Freude daran, Menschen vor mir zu haben, die ich motivieren darf und mit denen wir gemeinsam Höchstleistungen vollbringen. Das ist ein ganz großartiges Erlebnis von ganz großem Glück.“

    Sein privates Glück fand der Bestattungs-Unternehmer auch im Chor. In Walle lernte er seine Frau Mareike Miehe kennen, Sohn Konstatin komplettiert die Familie, ohne deren Verständnis füreinander sein musikalischer Einsatz gar nicht möglich sei. Denn die vielen Stunden im Büro zählt Brünsch lieber erst gar nicht, sie seien auch ganz häufig Ausgleich für seinen Beruf. „Und wenn gar nichts mehr geht, setze ich mich ans Klavier oder die Orgel und lasse den Fingern freien Lauf.“ Einen Lauf habe derzeit auch die Chormusik, die seiner Meinung nach eine Renaissance durchlebe. „Wenn ich meine Gruppen so erlebe, kann man davon sprechen. Das erfüllt mich mit Stolz und Dankbarkeit“, betont der Grasseler.

    Allerdings stelle er auch immer wieder fest, dass es vielen Menschen einfach nicht mehr um die Sache gehe. Aber auch diesbezüglich engagiert er sich, organisierte unlängst mit dem gemischten Chor Grassel ein Benefizkonzert für die örtliche Feuerwehr, deren Gerätehaus Opfer von Brandstiftung wurde. Der Erlös liegt bei 5000 Euro.