Gifhorn. Mit 55 Paaren gibt es nun so viele Paare wie zuletzt vor 80 Jahren. Die Rückkehrerquote ist laut dem Storchenbeauftragten gestiegen.

14 Seiten ist er lang, der Weißstorch-Jahresbericht 2019 des Storchenbeauftragten Hans-Jürgen Behrmann. Und er hat gute Nachrichten zu verkünden: „Die Zahl der Storchenpaare im Kreis Gifhorn gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich um weitere 3 auf nun 55. Dies ist die höchste Anzahl seit über 80 Jahren. Damit liegt unser Kreis im Trend der alten Bundesländer, die seit gut 10 Jahren einen wieder wachsenden Storchenbestand aufweisen.“

Als Hauptursache für die steigenden Zahlen nennt Behrmann das veränderte Zugverhalten vieler westziehender Störche. „Sie fliegen nicht mehr nach Afrika, sondern überwintern bereits in Spanien, Portugal und zunehmend auch in Frankreich. Ihre Rückkehrerquote ist deutlich gestiegen“, erklärt der Experte. Hinzu kämen eine gute Nahrungssituation sowie neue Nisthilfen.

„Von den 52 besetzten Nestern des Vorjahres blieben diesmal Groß Schwülper, Kaiserwinkel, Leiferde-Weide links, Leiferde-Weidenhütte und Müden-Langenklint leer. Nach zum Teil auch längerem Leerstand ließen sich aber nun wieder Paare in Müden-Dieckhorst, Neuhaus, Schönewörde und Teichgut nieder. Völlige Neuansiedlungen gab es in Lagesbüttel-Schunterbrücke, Ribbesbüttel, Tappenbeck und Walle-Spargelweg“, heißt es in dem Jahresbericht.

Trotz vieler zum Teil unerklärlicher Brutabbrüche wurden letztlich in 36 Nestern 80 Junge flügge. Damit wurde zwar das Vorjahresergebnis von 90 flüggen Jungen nicht erreicht, es ist aber laut Behrmann immer noch die zweithöchste Jungenzahl seit 1964 (85). Somit fällt seine Bilanz und sein Ausblick rundum positiv aus: „Vieles spricht dafür, dass sich der Trend weiter fortsetzt, zumal nun auch die Jungen der zuletzt starken Geburtsjahrgänge brutreif werden. Darum bleibt es auch weiterhin unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass unsere Störche genügend geeignete Nahrungsflächen und Biotope für sich und ihren Nachwuchs vorfinden.“