Osloß. Die modernen Stücke, die beim Jubiläumskonzert erklingen, zum Beispiel „Vincent“ und „Regenbogenfarben“ spielt nicht jeder Radiosender.

Mit Begeisterungsstürmen feierte das Publikum im Dorfgemeinschaftshaus den Singkreis bei seinem Jubiläumsauftritt. Frisch-modern wie die Shirts der gut 40 Sänger und die Saal-Deko in knallbunten Farben präsentierte sich auch die Liederauswahl. „Auf Traditionelles werden Sie heute weitgehend verzichten müssen“, kündigte Chorleiter Patriz Brünsch gut gelaunt ein ganz und gar nicht „klassisch-angestaubtes“ Programm an. Das startete sogleich mit Kerstin Otts 2018er-Hit „Regenbogenfarben“, dessen Text nicht der einzige bleiben sollte, der sich mit Toleranz und Weltoffenheit beschäftigt. „Wir singen Lieder, die das Radio nicht sendet“, rief Brünsch den zum Jubeln aufgestandenen Zuschauern zu, die zuvor vom Chor eine ausdrucksvolle Version von Sarah Connors aktuellem Chart-Stürmer „Vincent“ erlebten. Überhaupt erinnerte das, was der Singkreis zu seinem 140. Geburtstag auf die Bühne brachte so gar nicht an abgespultes Liedgut. Vielmehr zelebrierte Brünsch, welche Freude Musikmachen in einem Chor machen kann, wie etwa in Westernhagens hymnischer Botschaft: „Komm’ lass’ uns leben!“. Die Tatsache, dass der Singkreis aus einer Mitgliederkrise innerhalb kürzester Zeit zu neuer Blüte erwachsen sei, war für Bürgermeister Axel Passeier Grund genug, sich „mit Hochachtung vor diesem Chor zu verneigen“.

„Wir sind alle sehr glücklich, dass wir Dich haben“, bedankte sich Heinz Weimann, Vorsitzender des MGV Dannenbüttel, bei dessen ebenso begeisternder Gasteinlage für das innovative Engagement von Chorleiter Brünsch, nicht ohne zu erwähnen: „Wir werden nächstes Jahr ebenfalls 140!“.