Müden. Der Kultur- und Heimatverein feiert die gute alte Zeit und setzt faszinierende Mechanik in Bewegung.

Landwirtschaft hatte es nie leicht, dem Acker die Ernte abzuringen. Ungeachtet der aktuellen Diskussion war es zu Beginn der Mechanisierung noch schwerer. Dennoch verklärt sich die bäuerliche Landwirtschaft im Rückblick. Da durfte die große Müdener Marshall-Dreschmaschine auch mal am Sonntag rumpeln. Beim Dreschfest feierte der Kultur- und Heimatverein im Anschluss an den Gottesdienst die guten alten Zeiten.

20 Ehrenamtliche in Feldkluft sorgten im historischen Zentrum neben Kirche und Bürgerhaus für einen anheimelnden Zeitsprung. Fünf Durchgänge gab das Fuder Weizen her, das bereits klassisch auf einem Ackerstück bei Gerstenbüttel geerntet wurde. Projektleiter Uwe Schiesgeries erklärt: „Zwei Mann reichen das Getreide an, einer legt die Halme ein, ein Maschinist wechselt die Kornsäcke, einer nimmt das ausgedroschene Stroh an.“ Das landet diesmal in einer Niederdruck-Strohpresse von 1934. Damals neu, verschwand das Prinzip schnell wieder von den Höfen. Die Bündel waren zwar automatisch verknotet, aber kissenweich und mit den handhabbaren festen Strohballen gar nicht zu vergleichen.