Im zehnten Teil unserer Serie anlässlich des 150. Bestehens der Feuerwehr Gifhorn geht es um den Nachwuchs, Brandschutzerziehung und die Senioren.

Gifhorn. Dass hinter den schweren Atemschutzmasken und der Kluft nicht der beängstigende Darth Vader aus „Star Wars“ steckt, sondern ganz normale Erwachsene, die schwer atmen – das können viele Kinder noch nicht ganz begreifen. Ihnen die Angst vor bestimmten Themen zu nehmen, Wissen zu vermitteln und die Kinder spielerisch zum Mitmachen zu animieren – das ist seit mehr als 30 Jahren die Aufgabe von Michael Sohr. Der 53-Jährige ist Brandschutzerzieher bei der Freiwilligen Feuerwehr Gifhorn. Er spricht mit Kindergartengruppen, Grundschulklassen und Schülern aus weiterführenden Schulen. „Früher musste man noch richtig Werbung in den Einrichtungen machen, dass sie die Feuerwehr besuchen und für das Thema Brandschutz sensibilisiert werden. Inzwischen sind längst Kontakte aufgebaut und die Feuerwehr wird von den Lehrern und Erziehern angerufen und um einen Termin gebeten“, berichtet Sohr. Dass das längst ein Selbstläufer ist, dazu hätten maßgeblich seine Vorgänger Karl-Heinz Gehrmann und Uwe Hess beigetragen, die schon Besuche organisierten, als dies auf Landesebene noch gar nicht festgeschrieben war.

Im Feuerwehrhaus kommen jährlich zwischen 800 und 1000 Kinder und Jugendliche vorbei, um sich über den Brandschutz zu informieren, zudem etliche Erwachsene wie Seniorengruppen. Zwölf 3. und
4. Klassen pro Jahr der vier städtischen Grundschulen im Kernstadtgebiet nutzen die Chance, im Kindergarten sind es etwa 20 Gruppen, so Sohr. „Da haben wir es natürlich mit einem breiteren Altersspektrum zu tun, und wir müssen es viel kindgerechter erklären.“ Den Kindern wird erörtert, wie die Kleidung der Feuerwehrleute aussieht und dass sie nicht nur zum Löschen gerufen werden, sondern auch bei Unfällen mit anpacken müssen. Ihnen wird beigebracht, wie man einen Notruf absetzt oder dass die Gifhorner Wehr im Vergleich zur Berufsfeuerwehr alles freiwillig ohne finanzielle Belohnung macht. In der Sekundarstufe I geht es dann um den richtigen Umgang mit dem Feuerlöscher und die unterschiedlichen Löschmittel, um Brandschutzverordnungen für Gebäude und vieles mehr. Sechs bis sieben Termine pro Jahr nehmen die Schulen wahr, allen voran die Oskar-Kämmer-Schule und die Fritz-Reuter-Realschule, berichtet Sohr.