Gifhorn. Der Regen der vergangenen Tage könnte die violette Saison retten. Der Bestand der Calluna-Flächen wäre selbst bei zwei Trockenjahren ungefährdet.

Wer hätte gedacht, dass die robuste Heide einmal Anlass zur Sorge bereiten würde? Musste sich Calluna vulgaris in den vergangenen Jahren vor allem gegen Konkurrenz von Birke, Wacholder oder Kiefer behaupten, geht es für das Kraut spätestens seit dem regenarmen Jahr 2018 ums nackte Überleben. Selbst für die als anspruchslos bekannte Heide ist es auf den sandigen Böden zu trocken. Die bange Frage stellt sich also zu Beginn der violetten Saison: Wie sieht es aus in den geschützten Reservaten der Südheide?
Jörn Pache, Geschäftsführer der Tourismusgesellschaft Südheide Gifhorn, bleibt – womöglich berufsbedingt – in doppelter Hinsicht zuversichtlich für die Symbolpflanze der Region: Ökologisch könnte es noch gutgehen, touristisch sei der Landkreis ohnehin bereits gut gebucht, sagt er auf Anfrage: „Die Heide fängt zaghaft an zu blühen. Ich habe mich auch in Wittingen bei unserem Heide-Experten Heinrich Müller erkundigt. Ein bisschen Regen wäre natürlich förderlich.“ Doch wer wartet nicht auf Regen – und dank des wechselhaften Wetters bekam der eine oder andere Landstrich in den vergangene Tagen tatsächlich einen Guss ab. Flächendeckender Landregen waren allerdings auch diese Niederschläge nicht – eher war es Glücksache, in der Zugbahn einer ergiebigen Wolke zu liegen.