Gifhorn. Die Grüne Jugend sieht rassistisch geprägtes Vorgehen der Polizei. Die AfD hält den „interkulturellen Kuschelkurs“ für gescheitert.

Die Razzia der Polizei gegen die anwachsende offene Drogenszene zwischen Braunschweiger Straße und Laubberg hat eine politische Debatte ausgelöst. Zunächst äußerten sich die Grüne Jugend und die AfD kritisch. CDU und SPD stärkten auf Nachfrage der Polizei den Rücken.

Elischa Röhl als Interimssprecher der Grünen Jugend kritisierte den Einsatz von drei Hundertschaften am Freitagabend als unverhältnismäßig. Die Razzia sei eine „reaktionäre Maßnahme“. 50 Gramm sichergestelltes Marihuana seien eine „Lächerlichkeit: Drogenrazzien dieser Art sind unsinnig, teuer, ineffektiv und beinhalten häufig wie auch in diesem Fall zusätzlich Racial Profiling“. Der Begriff Racial Profiling beschreibt ein Fahndungs- oder Kontrollraster nach äußeren Merkmalen von Personen wie der Hautfarbe. In Gifhorn war die Mehrzahl der erkennungsdienstlich überprüften Personen farbig. Röhl rügt: „Dass fast ausschließlich farbige Menschen ins Visier der Polizei gerieten, weil sie laut Polizeisprecher in dem Gebiet für zunehmende Kriminalität sorgen, ist erneut ein Vorfall von Racial Profiling. Derartige Aussagen widersprechen dem Grundsatz von Gleichbehandlung und Menschenwürde, weil Menschengruppen stigmatisiert werden.“