Gifhorn. Mit dem Dreschen der Wintergerste hat das Einbringen der Getreidebestände begonnen. Die Zahlen sind einmal mehr nicht so gut.

Regen oder Sonne? Im Wetter-Roulette für die Landwirtschaft wünschen sich viele Ackerbauern aktuell lieber einige trockene sonnige Tage, um das Getreide einzubringen. Die Ernte hat begonnen. „Die Wintergerste ist bereits gedroschen“, berichtet Joachim Zeidler. Der Parsauer Landwirt ist Vorsitzender des Kreislandvolks. Der Verlauf der Erntesaison ist nicht marginal. 1200 landwirtschaftliche Betriebe wirtschaften laut Landvolk im Landkreis Gifhorn, ihr Anteil an der Bruttowertschöpfung erreicht 5,3 Prozent, mehr als das Doppelte des niedersächsischen Durchschnitts. Das Getreide wiederum machte laut den letztverfügbaren Angaben von 2016 annähernd die Hälfte der 67.000 Hektar Anbaufläche aus.

Die Wintergerste, die teilweise als Braugerste verwendet wird, teilweise als Futtergetreide, brachte Zeidler zufolge Erträge zwischen 50 und 80 Doppelzentner je Hektar. Bei einem Preis um die 15 Euro je Doppelzentner für Futtergerste. „Das ist alles nicht so prickelnd“, räumte Zeidler ein. Die Erntemenge je Hektar variiere je nach Niederschlagsmenge, die oft von Dorf zu Dorf schwanke, und je nach ergänzender Beregnung. Er selbst hätte rückblickend besser noch einen Durchgang investiert, sagt Zeidler. „Doch gerade nach dem trockenen Jahr 2017 müssen wir mit der Wassernutzung noch gezielter vorgehen.“ Benötigt werde trotz der punktuellen Niederschläge vom Wochenende endlich mal wieder ein flächendeckender ergiebiger Landregen, nicht zuletzt um die Grundwasserstände im oberen Horizont aufzufüllen. „Bei uns in Parsau ist so gut wie nichts runtergekommen“, sieht Zeidler im Messzylinder.