Leiferde. Die Forschungsrakete durchschlug eine Kinderzimmerwand und riss im Flur den Stromkasten aus der Halterung.

Und plötzlich kracht eine Rakete ins Kinderzimmer: Vor fünf Jahren passierte Familie Schweissgut aus Leiferde im Landkreis Gifhorn das Unfassbare - eine Forschungsrakete schlug in ihrem Haus ein. „Wir haben unseren Augen nicht getraut“, sagt Hausbesitzer Jakob Schweissgut heute. Glücklicherweise war die in dem Haus lebende Tochter mit den beiden Enkelkindern nicht zuhause, als die Experimentalrakete der Technischen Universität Braunschweig am 22. Juni 2014 das Dach traf. Das 1,60 Meter lange und acht Kilo schwere Leichtbaugeschoss durchbohrte eine Kinderzimmerwand und riss im Flur den Stromkasten aus der Halterung - verletzt wurde niemand.

Versicherungssumme reichte nicht

Mit Blick auf die Folgen fühlt sich das Paar im Rückblick weitgehend allein gelassen. „Ein Dreivierteljahr hatten wir eine anstrengende Rennerei“, sagt ihr Mann. Die Summe von der Versicherung habe am Ende bei weitem nicht die Kosten gedeckt. „Trotzdem ist der Fall für uns erledigt“.Die Rakete war auf einem etwa eineinhalb Kilometer entfernten Modellflugplatz nahe Hillerse gestartet. Eine Windböe war laut der Uni wohl dafür verantwortlich, dass die Rakete von der Bahn abkam.