Gifhorn. Bei einer Podiumsdiskussion tun sich die drei Herausforderer schwer zu erklären, warum Amtsinhaber Nerlich abgelöst werden muss.

Nach 90 von 120 Minuten Frage-und-Antwort-Spiel brachte es Zuhörer Alexander Olech beinahe flehentlich auf den Punkt: „Herr Wachholz, warum soll ich Sie denn nun wählen?“ Die Podiumsdiskussion mit den vier Bürgermeisterkandidaten Stefan Marzischewski-Drewes (AfD), Matthias Nerlich (CDU), Gunter Wachholz (SPD) und Nicole Wockenfuß (Grüne) verlangte den rund 200 Gifhornern im Mehrgenerationenhaus am Mittwochabend viel Sachkenntnis und Trennschärfe in diffizilen Detailfragen ab, um mögliche wahlentscheidende Unterschiede herauszuarbeiten. Bei der stadtpolitischen Auftaktveranstaltung zum künftig monatlichen Format Talk im Georgshof taten sich die Herausforderer von Amtsinhaber Nerlich schwer, sich dem auf Konsens gründenden Führungsstil des Rathauschefs zu entziehen. Ohnehin kennen sich alle vier Kandidaten aus vieljähriger Zusammenarbeit im Rat in unterschiedlichen Konstellationen. Selbst der Neueste im Bunde, AfD-Kandidat Marzischewski-Drewes, verzichtete auf Attacken, zu denen er ausweislich von Beiträgen in Rat und Kreistag durchaus in der Lage ist: „80 Prozent der Ausgaben der Stadt sind gesetzlich festgelegt. Der Handlungsspielraum ist eng“, räumte der AfD-Mann ein.