Gifhorn. . Regisseurin Karin Kaper ist zu Besuch in Gifhorn. Gerade im Internet gebe es viel Hetze, sagt sie, und mahnt: „Man muss wachsam bleiben.“

Nach dem Abspann ist es ganz still im Kinosaal. Fast zwei intensive Stunden liegen hinter den 150 Schülern aus der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule, die gerade die Dokumentation „Wir sind Juden aus Breslau“ von Karin Kaper und Dirk Szuszies gesehen haben.
14 Zeitzeugen berichten darin über ihre Jugend, die 1933 schlagartig endet und wie sie dem Tod im NS-Regime entkamen. Ermöglicht wurde der Besuch Kapers durch die evangelische Kirche und das Bündnis „Bunt gegen Braun“.

Das Gespräch kommt langsam in Gang. Plötzlich die ungewöhnliche Frage: „Hat die AfD nicht auch etwas Gutes, weil die offen ihre Meinung sagen?“ Die Regisseurin aus Berlin stutzt kurz, meint dann aber: „Ja, stimmt, man erkennt die Leute jetzt offen. Aber es gibt gerade im Internet so viel Hetze. Man muss wachsam bleiben, nicht pauschale Beschimpfungen oder Schuldzuweisungen übernehmen.“