Gifhorn. Zwei Veranstaltungen in Gifhorn zum Thema Prostitution sollen sensibilisieren und Hintergründe aufzeigen.

Was treibt Frauen dazu, ihren Körper zu verkaufen? Welchen Zwängen unterliegen sie? Mit welchen Argumenten werden ausländische Frauen nach Deutschland gelockt? Und wie freiwillig ist Prostitution? Diesen und weiteren Fragen wollen die Sozialdiakonische Straßenarbeit (SoDiAStra) Gifhorn, das Netzwerk gegen häusliche und sexuelle Gewalt, der Kreisverband der Landfrauen, die Polizeiinspektion Gifhorn sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Samtgemeinde Meinersen und des Kreises bei zwei Veranstaltungen im Februar und im September nachgehen – und Klarheit in die Debatte um Prostitution bringen. Und, so betont Gabriele Pöllet von der SoDiStra: „Wir wollen vor allem die Männer erreichen.“ Sie sollen wissen, was es mit den Frauen macht, deren Sex-Dienste sie kaufen.

In Gifhorn dürfen die Wohnwagen, in denen die Prostituierten auf ihre Freier warten, nicht mehr an den Bundesstraßen stehen. Stattdessen sind sie auf Kreisstraßen ausgewichen. Dort arbeiten viele nun „an ungünstigen Standorten, an denen sie das Geld teils nicht mehr zusammenbekommen, um die Miete zu bezahlen“, erklärt Pöllet. Und Miete werde nicht nur für den Wohnwagen fällig, sondern auch für das Zimmer, in dem die Frauen übernachten.